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Kastrationsprogramme Albanien

Kastration / Prävention
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Strassentiere / Kastrationen in Albanien

Im Mai 2024 waren wir zum ersten Mal in Durres, Albanien im Einsatz. Die Schweiz/Albanische Organisation JETA Tier und Mensch führt ein kleines Tierheim vor Ort und bat um Hilfe, um die Kastrationen voranzutreiben. Tierschutz liegt in Albanien definitiv in den Kinderschuhen und etablierte Programme fehlen. Der Bedarf an Kastrationen ist riesig. Die Situation der Streuner ist schlimm, überall sieht man herrenlose Hunde, weit mehr als in allen anderen Ländern, in denen wir im Einsatz sind. JETAs Anliegen war nicht nur mehr zu kastrieren, sondern vor allem auch die Qualität der Kastrationen zu verbessern. Der Schwerpunkt des ersten Einsatzes lag somit beim Coaching der lokalen Tierärzte und nicht bei möglichst vielen Kastrationen.

Die Vorbereitungen waren intensiv. Es war nicht einfach, die gewünschten Narkosemittel lokal zu organisieren, aber eine schonende Anästhesie ist elementar für die Qualität einer Kastration. JETA schaffte das zuerst unmöglich erscheinende und organisierte sämtliche wichtigen Medikamente. Das übrige Material brachten wir mit. Tierarzt Andy Pfulg reiste hierfür mit dem Auto an, um auch möglichst viel Hilfsmaterial mitbringen zu können.

Vor Ort arbeitete unser Team mit insgesamt vier lokalen Tierärzten und coachte diese gezielt auf die Abläufe (inklusive Hygiene, Technik und Recovery) und die Anästhesie. Es war nicht ganz einfach, die teilweise erfahrenen Tierärzte dazu zu bringen, sich auf Neues, Modernes einzulassen. Es brauchte einiges an Fingerspitzengefühl von Einsatzleiterin Dr. Susanna Käppeli und Anästhesiespezialisten Valerie, um den Männern die Vorteile unserer Vorgehensweise aufzuzeigen. Doch die Ergebnisse überzeugten dann eben doch: Die Hunde waren schneller wieder fit, hatten keine Komplikationen und wirkten gelassener nach der Operation, als sie es jeweils bei der lokal üblichen Narkose sind. Bei den Katzen beklagten die Tierärzte zuvor, dass diese oft beim Aufwachen schrien und gestresst seien, merkten dann schnell, dass mit unserer Narkose die Tiere entspannt und ruhig blieben.

In vielen Ländern beobachten wir, dass die Narkose eine untergeordnete Rolle für die Medizinier spielt und insbesondere zu wenig Wert auf eine genügenden Schmerzausschaltung gelegt wird. Die Tiere sind zwar immobil während der OP, spüren aber Schmerzen, was sich negativ auf die wichtige Aufwachphase und das ganze Leben auswirkt. Oft ist es ein Mangel an Wissen, über die Wirkung der verschiedenen Mittel.

Leider ist es aber auch so, dass der Mehrpreis für eine schonende Narkose viele Tierärzte abschreckt, und das obschon sie in Albanien beispielsweise weit mehr für die Kastration verlangen als ihre Kollegen in anderen Ländern. Es bleibt abzuwarten, wieviel sie von den neuen Erkenntnissen umsetzen.

138 Hunde und Katzen konnten in dieser Woche kastriert werden. JETA selbst wurde ebenfalls gecoacht, damit die Bedingungen, um Kastrationseinsätze vor Ort durchzuführen laufend optimiert werden können. Das Herzblut, welches die Gründerin in das Tierheim und den lokalen Tierschutz steckt, haben uns überzeugt, so dass wir Albanien fest in unseren Tätigkeitsbereich aufnehmen und regelmässige Einsätze vor Ort einplanen.

Bestehendes Tierleid lindern und zukünftiges Elend verhindern: Ihre Spende macht das möglich!