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Kastrationseinsätze Schweiz 2020

Kastration / Prävention
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Die einzige nachhaltige Lösung gegen das Leid der Katzen ist die konsequente Kastration. NetAP kastriert laufend Katzen aus fast allen Kantonen der Schweiz und setzt sich für eine nationale Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen ein.

Wir geben Ihnen hier einen Einblick in einige Kastrationsaktionen, die wir im Jahr 2020 in der Schweiz durchgeführt haben. Die Auflistung ist nicht abschliessend, da wir aus zeitlichen Gründen oft auf die Berichterstattung verzichten.  

17. Dezember 2020

Neudorf LU

Ein weiterer Hof im luzernischen Neudorf freut sich über einen gesunden und durchkastrierten Katzenbestand.

Bereits im Sommer hatte uns der Landwirt um Hilfe gebeten. Da es jedoch verwilderte Katzenmütter hatte, die ihren Nachwuchs nur allzu gut versteckt hielten, verschoben wir den Einsatz auf Ende Jahr. Es wäre fatal, wenn wir Mütter von ihren neugeborenen Kindern wegfangen würde. Die Kleinen hätten dann keine Überlebenschance.
 
Inzwischen aber wurden alle Katzen eingefangen, untersucht, behandelt, kastriert und geimpft. Sie alle durften zurück in ihr Revier. Einer der wilden Kater brauchte noch eine Zahnsanierung. Natürlich hat er auch diese bekommen.
Der Landwirt hat aktiv mitgeholfen bei der Aktion und freut sich über das Resultat.
17. Dezember 2020

Männedorf ZH

Kastrationseinsatz Männedorf: Ein wirklich schöner Einsatz führte uns in Zürcherische Männedorf. Wir kastrierten alle Katzen auf einem Hof, auf dem sich die Tiere richtig wohl zu fühlen scheinen. Einige Katzen gehörten zum Hof, einige waren zugelaufen, kastriert wurden sie alle. Sowohl eine Nachbarin als auch der Landwirt halfen aktiv mit, die scheuen oder verwilderten Katzen einzufangen und unsere Partnerpraxis Anima in Stäfa untersuchte, behandelte und kastrierte die Tiere.
Zwei kleine Zwerge waren noch zu jung für die Kastration. Diese wird noch nachgeholt. Alle andern sind kastriert in ihr Revier zurückgekehrt.

01. Dezember 2020

Kastrationseinsatz Alpnach OW

Bereits zum 9. Mal fand in der Schmid-Parkett in Alpnach im Kanton Obwalden ein Kastrationseinsatz statt. Insgesamt 66 Katzen aus der Region durchliefen das NetAP Kastrationsprogramm. Das heisst, sie wurden untersucht, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, geimpft, markiert und kastriert. Ausserdem bekamen sie – falls notwendig – weitere Behandlungen und Operationen.

30 Personen standen im Einsatz. Tierärzte, TPAs und geschulte Helfer und sorgten dafür, dass die Katzen rundum versorgt wurden. Fast 20% der Katzen durften nicht mehr in ihr Revier zurück und wir mussten neue Lösungen für sie finden. Glücklicherweise konnten wir auf die Hilfe eines Landwirtes und des Tierheimes Paradiesli zählen.

01. Dezember 2020

Schnottwil SO

Auf einem weiteren Hof in Schnottwil im Kanton Solothurn wurden am 27. und 28. November 2020 die unkastrierten Katzen eingefangen und schliesslich am Samstag in der Kleintierpraxis Nidauerhof in Nidau untersucht, behandelt, geimpft, markiert und kastriert.

Insgesamt 14 Katzen durchliefen so das NetAP Programm. 12 kehrten gesund und munter auf den Hof zurück, für zwei wird noch ein neues Zuhause gesucht.

01. Dezember 2020

Breitenbach SO

In der Kleintierpraxis von Dr. Romana Jäggi in Breitenbach fand am Samstag, 28. November 2020 ein weiterer Kastrationstag statt. Die Katzen eines Hofes in Grindel wurden eingefangen, untersucht, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, markiert, geimpft und kastriert. Zwei Kater und elf Kätzinnen kamen am Samstag an die Reihe, weitere Katzen, die nicht sofort in die Lebenfalle gingen, werden in der Folgewoche kastriert.

Auch im Kanton Solothurn ist das Katzeneleid gross und wir sind um jeden Hof dankbar, auf dem alle Katzen kastriert sind!

27. November 2020

Kastrationstag Müllheim TG

Am Sonntag, 22. November 2020 fand im Tiermedizinischen Zentrum Tezet in Müllheim ein grosser Kastrationstag in Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Steckborn statt. 93 Katzen durchliefen das Kastrationsprogramm, d.h. sie wurden untersucht, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, getestet, geimpft, markiert und kastriert. Auch weitere Behandlungen und Operationen wurden wenn nötig vorgenommen, so dass die Katzen schliesslich gesund und fit wieder zurückgegeben werden konnten. Die Patienten wurden nicht nur vom Tierschutzverein Steckborn eingefangen, auch der Tierschutzverein Romanshorn und die Tierhilfe Schweiz Mattwil brachten Katzen. Die Zusammenarbeit mit diesen Tierschutzvereinen klappt hervorragend und zeigt, wie viel man erreichen kann, wenn alle am gleichen Strick ziehen.

Es war die zweite Aktion in diesem Rahmen und die Anzahl Katzen hatte sich bereits mehr als verdoppelt. 56 Kätzinnen und 37 Kater! Nicht auszudenken, hätten sie alle im Frühjahr für Nachwuchs gesorgt.

19. November 2020

Kastrationstag Stans NW

Am 14. November 2020 fand erneut eine grosse Kastrationsaktion in Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Nidwalden in der Turnhalle in Stans statt. Bereits am Vortag wurden die verwilderten oder zugelaufenen Hofkatzen durch den Tierschutzverein eingefangen und schliesslich am Samstag vom NetAP-Team untersucht, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, kastriert, getestet, geimpft und markiert. 44 Kätzinnen und 16 Kater durchliefen so das Programm und konnten bereits am Sonntag wieder in ihr Revier entlassen werden. 

Der Einsatz war ursprünglich für 100 Katzen geplant, jedoch musste er aufgrund der Corona-Situation etwas verkleinert werden. Die Vorbereitungen durch den Tierschutzverein Nidwalden ermöglichten ein problemloses Arbeiten unter Berücksichtigung aller BAG-Regeln.

13. November 2020

Kastrationstag Lyssach BE

Zum ersten Mal arbeitete am 31. Oktober 2020 ein Einsatzteam von NetAP in den Räumlichkeiten der Covetrus Schweiz in Lyssach BE. 50 Katzen standen auf dem Programm. Alles wurden untersucht, gegen Parasiten behandelt, geimpft und getestet. 43 wurden kastriert, 7 waren noch zu klein für diesen Eingriff. Die Katzen stammten von drei verschiedenen Berner Tierschutzorganisationen die wir so im Kampf gegen das Katzenelend unterstützen konnten. 

Der Einsatz fand unter sehr strengen Corona-Richtlinien statt, was für uns alle ungewöhnlich, aber durchaus machbar war. Insbesondere weil die Räumlichkkeiten von Covetrus sehr gross, hell und perfekt eingerichtet sind, um solche Einsätze durchzuführen. 

Wir wurden von Covetrus sehr umsorgt und verwöhnt und freuen uns schon auf den nächsten Einsatz in Lyssach. 

Ein Fotoalbum zum Einsatz finden Sie hier

28. September 2020

Nunningen SO

Ein besonders intensiver Fall wurde uns aus Nunningen im Kanton Solothurn gemeldet. Man bat uns, ca. sechs erwachsene Katzen einzufangen und zu kastrieren und die vorhandenen Kitten wenn möglich zu platzieren. Bisher hatte sich gemäss Auskunft der Melderin ab und an ein Jäger der Populationskontrolle angenommen. Leider haben wir in dieser Gegend keine Freiwilligen, doch da die Melderin offenbar bereits bei anderen Organisationen abgeblitzt war, entschieden wir uns, es doch irgendwie zu versuchen.

In einem ersten Schritt stellten wir Kameras an verschiedenen Orten, um uns einen Überblick zu verschaffen, denn so richtig konnte uns niemand Auskunft über die Katzen geben. Schliesslich fingen wir an mit dem Einfangen der Katzen und stellten schnell fest, dass es weit mehr als sechs erwachsene Katzen waren. Allein ein Dutzend Kätzinnen, teilweise mit Jungtieren, konnten wir sichern. Die Mütter durften mit ihren Kitten vorübergehend in verschiedene Tierheime einziehen, bis die Kätzchen alt genug für eine Vermittlung sind. Auch Kitten ohne Mutter konnten gerettet werden. Es waren zu guter letzt über 30 Katzen, die dank dem Einsatz unserer wunderbaren Volontärinnen, die teilweise bis zu anderthalb Stunden Fahrzeit nach Nunningen brauchten, und der Mithilfe der Anwohner tierärztlich versorgt und wenn alt genug auch kastriert werden konnten. Die Kameras zeigen nun, dass es keine unkastrierten Katzen mehr vor Art hat und somit auch kein neues Elend mehr entstehen wird. Nach zwei intensiven Monaten konnten wir auch diesen Fall abschliessen.

27. August 2020

Rüschegg BE

Erneut führte uns ein Einsatz nach Bern-Mittelland. Auf einem Hof tummelten sich unzählige Katzen, viele in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand. Eine anderen Organisation hatte uns auf den Hof aufmerksam gemacht, nachdem diese sich bei Gesprächen mit den Haltern überworfen hatten.

Wir nahmen Kontakt auf und konnten schliesslich Landwirte davon überzeugen, sämtliche Katzen kastrieren zu lassen und die vielen Jungtiere abzugeben. Einige der Kitten waren in einem lebensbedrohlichen Zustand, eines verstarb trotz umgehender medizinischer Versorgung zwei Tage später. Auch wenige erwachsene Tiere brauchten mehrere Tage veterinärmedizinische Intensivbetreuung, um sich von den Folgen massiver Vernachlässigung zu erholen.

Schliesslich konnten wir einige der Katzen kastriert, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, geimpft und markiert wieder auf den Hof zurückgeben. Die Lage des Hofes ist für die Katzen eigentlich paradiesisch und wir sind zuversichtlich, dass unsere Gespräche und unsere Aktion bei den Landwirten etwas bewirkt haben und der nun durchkastrierten Katzenbestand in Zukunft besser betreut wird.

27. August 2020

Seewen BL

Bei der Hofübernahme stellten die neuen Pächter fest, dass sie mit dem neuen Hof auch zahlreiche verwilderte Katzen übernommen hatten und baten uns um Hilfe. In der Folge fingen wir die verwilderten Katzen ein, brachten die hochschwangeren Tiere vorübergehend in Tierheimen unter, kastrierten, behandelten und impften die anderen Katzen und liessen sie wieder auf dem Hof frei, wo sie zukünftig auch gefüttert werden.

10. August 2020

Alpnach OW

Eine Spaziergängerin wurde auf zahlreiche Kitten auf einem Hof in Alpnach aufmerksam und sprach den Landwirt auf die vielen Katzen an. Dieser zeigte sich interessiert an einer Zusammenarbeit mit dem Tierschutz, worauf sie den Fall an uns weiterleitete. In der Folge haben wir sämtliche Katzen des Hofes eingefangen und kastrieren lassen. Die jüngeren Kitten konnten wir zusammen mit der Mutter ins Tierheim Paradiesli bringen. Die älteren Kitten, die nicht mehr zähmbar waren, kamen auf den Hof zurück. Wir sind froh, dass ein weiterer Hof komplett durchkastriert ist. Insgesamt waren es 16 Katzen.

04. August 2020

Dürnten ZH

Ein weiterer Hof in Dürnten im Kanton Zürich nahm unsere Hilfe in Anspruch. 12 Katzen wurden eingefangen, untersucht, behandelt, kastriert, geimpft und markiert.

Sieben der Katzen wurden mit Hilfe des Tierheimes Strubeli in neue Zuhause vermittelt, fünf leben weiterhin auf dem Hof. Wir sind dankbar, dass ein weiterer Hof vollständig durchkastriert ist.

29. Juni 2020

Eptingen BL

Eine Anwohnerin meldete uns eine verwilderte Katzenmutter mit Nachwuchs bei einem Pferdestall und bat uns um Hilfe. Die Kleinen sollten vermittelt, die Kätzin kastriert werden. Die Katzenmutter dürfe wieder zurück, wenn ihr Nachwuchs alt genug für eine Vermittlung sei. Es dauerte zwei Tage bis die ganze Familie eingefangen war, denn die Mutter war schlau und unsere Volontärin musste alle Register ziehen. Doch schliesslich konnte die ganze Familie vereint in eine Pflegestelle umziehen.

Es ist wichtig, auch bei solchen Einzelfällen umgehend zu handeln. Tut man dies nicht, werden aus einer Katzenfamilie innert ein, zwei Jahren schnell eine ganze Kolonie.

29. Juni 2020

St. Johann BS

Schon letztes Jahr beschäftigte uns das St. Johann Gebiet in Basel-Stadt. Insgesamt 54 verwilderte Katzen hatten wir eingefangen, haben für Behandlung und Kastration gesorgt und mit Hilfe des Katzenhaus Muttenz für einige neue Zuhause gefunden. Doch obschon wir mit Unterstützung des Veterinäramt Basel-Stadt handelten, gab es immer wieder Leute, die unsere Arbeit sabotierten und Anwohner, die erst recht fütterten, damit die Katzen satt waren und so nicht in die Fallen gingen. Auch bekamen wir Drohanrufe von Leuten, die selbst unkastrierte Katzen halten – selbstverständlich auch nicht markiert – und verhindern wollten, dass ihre Katzen wohlmöglich auch kastriert werden würden. Alles in allem ein schwieriges Unterfangen.

Regelmässig sind unsere Helferinnen im St. Johann unterwegs, um zu prüfen, ob es weitere unkastrierte Katzen hat. Auch haben viele Menschen die vor Ort arbeiten unsere Nummer, damit sie umgehend anrufen können, wenn sie eine unkastrierte Katze sichten oder gar Jungtiere sehen.

Und so wurde tatsächlich eine ganze Familie gemeldet, die sich leider in einem Haus eingenistet hatte, zu dem wir keine Zutritt hatten. Doch schliesslich gelang es, die Erlaubnis das Haus zu betreten einzuholen die Kitten und die Mutter sichern und auf einen Pflegeplatz bringen.

Im Moment sehen wir keine weiteren unkastrierten Katzen auf dem Gelände. Aber wir wissen – St. Johann wird eine never ending story bleiben. Zumindest solange es keine Kastrationspflicht in der Schweiz gibt.

29. Juni 2020

Bünztal AG

Ein Landwirt aus dem Bünztal bat uns um Hilfe, weil ihm eine verwilderte Kätzin inklusive Nachwuchs zugelaufen war. Petra brachte in der Folge Fallen auf den Hof, damit die Katzen angefüttert werden konnten. Ein paar Tage später gelang es Isabelle, mit tatkräftiger Unterstützung der Landwirtin, die ganze Familie zu sichern. Nun kann die Mama in Ruhe und Sicherheit ihre Sprösslinge grossziehen und wenn die Racker alt genug sind, wird die Mami kastriert und die Kleinen werden vermittelt. Die Kätzindarf nach der Kastration auf den Hof zurück. Die Landwirte freuen sich auf die schöne Kätzin und werden gut zu ihr schauen. Sie sind dankbar, dass wir sofort gehandelt haben.

02. Juni 2020

Roggenburg BL

Ein eher tragischer Fall führte uns ins Basellandschaftliche Roggenburg. Eine Tierärztin hatte uns auf einen Hof aufmerksam gemacht, auf dem ein freundlicher Bauer mehrere Katzen hielt, die Katzenschnupfen hätten. Sie empfahl ihm, die Katzen kastrieren zu lassen und wandte sich an uns, um den Bauer dabei zu unterstützen.

Nach einem ersten Gespräch war dieser einverstanden mit unseren Bedinungen und half zu Beginn aktiv mit, die Katzen einzufangen. Unsere Volontäre brachten sie jeweils in die Tierklinik Leimental, wo die meisten Katzen mehrere Tage bleiben mussten, weil sie so krank waren.

Obschon vereinbart war, dass sämtliche Katzen kastriert werden würden, wurde die Situation auf dem Hof immer schwieriger. Immer wieder wurden neue Würfe entdeckt, allesamt immer krank. Zwar wollte der Bauer keine Katzen abgeben, aber für tierärztliche Versorgung der kranken Kitten wollte er auch kein Geld ausgeben. Der Fall erstreckte sich über mehrere Monate, in denen wir immer wieder schwer kranke Kitten zu retten versuchten, oft vergeblich, und nur durch ständige Überzeugungsarbeit immer wieder eine weitere Katze kastrieren durften. Es ist verrückt, wenn wir, die wir unglaublich viel Zeit und Geld in die Lösung eines von anderen verursachten Problemes investieren und uns dennoch ständig als unerwünschte Bittsteller fühlen müssen. Verrückt ist auch, dass ein Landwirt zwar offensichtlich seine Katzen mag, jedoch nicht realisiert, wieviel Leid auf seinem Hof herrscht. Nicht einmal all die sterbenden Kätzchen haben ihm die Augen geöffnet.

Insgesamt kastrierten wir 14 Katzen und konnten 18 Kitten übernehmen, wovon 3 trotz intensiver Behandlung verstarben. Mindestens drei unkastrierte Katzen hatte uns der Landwirt nicht ausgehändigt. Es ist zu befürchten, dass das Elend zumindest auf diesem Hof nun wieder von vorne losgeht. Hätten wir eine Kastrationspflicht, könnte sich der Landwirt nicht gegen die Kastration aller Katzen wehren.

22. Mai 2020

Animal Hoarding im Kanton Nidwalden

Am 15. Mai bat uns der Tierschutzverein Nidwalden um Soforthilfe. Das Veterinäramt hatte dem Verein einen Fall gemeldet mit geschätzten 20 unkastrierten und vernachlässigten Katzen. Umgehend rückte unsere Einsatzleiterin Susann Schmid zusammen mit Jacqueline Demel-Abt vom Tierschutz Nidwalden aus, um vor Ort die Situation zu prüfen. Rasch war klar, dass die Lage viel tragischer war als angenommen.

Innert vier Tagen wurden insgesamt 48 Katzen übernommen, alle unkastriert! Unsere Präsidentin Esther Geisser übernahm die Hintergrundarbeit und konnte glücklicherweise – dank unserer guten Vernetzung – für sämtliche Tiere sofort gute Unterbringungsmöglichkeiten organisieren. Ohne die Zusage zur Aufnahme von Katzen durch das Chatzechörbli Frauenfeld, die Tierhilfe Schweiz Mattwil, der Tierschutz Romanshorn, das Tierheim Strubeli, das Tierheim Paradiesli und das Tierheim Arche Jona, wäre es nicht möglich gewesen, so schnell zu handeln. 

Alle Katzen brauchen dringend medizinische Hilfe. Die Spuren der Vernachlässigung sind massiv: Unterernährung, Schnupfen, Augenentzündungen, vereiterte und faule Zähne, Zahnfleischentzündung, alle Arten von Parasiten, schlechte Blutwerte und vieles mehr! Eine junge Kätzin wird nächste Woche durch unseren Chirurgen operiert werden. Sie wurde vor ein paar Monaten angefahren. Ihre Verletzungen blieben unbehandelt. Sie hinkt, hat Schmerzen. Es hatte niemanden interessiert. Neun Kätzinnen waren hochschwanger oder hatten bereits Babys. 

Der Fall war offenbar schon länger bekannt, unternommen wurde viel zu lange nichts. Leider sind solche Fälle aber keine Ausnahme. Immer wieder müssen wir eingreifen, weil Populationen komplett aus dem Ruder laufen. Schreiten Veterinärämter zu einem solchen späten Zeitpunkt ein, bedeutet das für viele Katzen das Todesurteil, denn Ressourcen, um Katzen gesund zu pflegen scheinen die Ämter nicht zu haben. 

Bundesbern ignoriert indessen das Katzenelend weiter. 

20. Mai 2020

Beinwil im Freiamt AG

Bei ihren Hundespaziergängen entdeckte unsere Volontärin Nadine einen Hof mit zahlreichen unkastrierten Katzen in Beinwil. Sie sprach den Landwirt darauf an und dieser zeigte sich hocherfreut über das Hilfsangebot. In der Folge wurden alle insgesamt 15 Katzen eingefangen und kastriert. Die Mütter mit Kitten wurden vorübergehend in Pflegestellen oder Tierheimen untergebracht. Alle 19 Kitten fanden neue Zuhause und die Mütter durften nach der Kastration wieder zurück auf den Hof.

28. April 2020

Region Thal SO

Es war ein zermürbender Einsatz, der uns in die Region Thal im Kanton Solothurn führte. Einer Spaziergängerin fielen zahlreiche Katzen auf, die in einem sehr schlechten Zustand waren. Nach einem ersten Gespräch mit den Landwirten, willigten diese ein, dass wir alle Katzen kastrieren und behandeln durften. Leider sabotierten sie später unsere Einfangbemühungen immer wieder und irgendwann verliessen sie den Hof für immer und hinterliessen viele verwilderte Katzen, die der nachfolgende Pächter nicht auf dem Hof haben wollten. Erneut mussten wir auch die bereits kastrierten Katzen einfangen, um sie vorübergehend im Tierheim unterzubringen, bis wir sie schliesslich auf anderen Landwirtschaftsbetrieben wieder auswildern konnten.

Die Katzen waren alle in einem schlechten Zustand und mussten erst aufgepäppelt werden. Jahrelange Vernachlässigung hatte sehr deutliche Spuren hinterlassen. Einige Tiere waren total abgemagert, fast alle brauchten eine komplette Zahnsanierung. Die ursprünglichen Halter waren der Meinung, Katzen würden nie einen Tierarzt brauchen. Selbst als wir sie auf das schlimme Gebiss ihrer Lieblingskatze und die damit verbundenen Schmerzen aufmerksam gemacht hatten, weigerten sie sich, zum Tierarzt zu gehen. Diese Katze hatten sie mitgenommen, auf einen neuen Hof, wo sie vermutlich im gleichen Stil weitermachen werden. Eine Anzeige an das zuständige Veterinäramt wurde gemacht. Dieses bat uns, die Anzeige auch bei der Polizei einzureichen, welche widerum der Meinung war, wir sollten sie direkt der Staatsanwaltschaft schicken. Alle drei Stellen haben ein Dossier inkl. Zeugenliste und Fotos erhalten.

17. April 2020

Emmental BE

Ein weiterer Hof aus dem Emmental bat uns um Hilfe. Über 20 Katzen tummeln sich auf dem Landwirtschaftsbetrieb. Nicht auszudenken, wenn sich diese grosse Gruppe noch vermehren würde. Es war letzte Gelegenheit um noch zu handeln. Die ersten 10 Büsis gingen bereits am ersten Abend in die Fallen. Diejenigen die bereits eine fortgeschrittene Schwangerschaft aufweisen durften ins Tierheim übersiedeln, wo sie in Ruhe ihre Kleinen aufziehen können. Sind diese alte genug dürfen die Mütter dann kastriert zurück auf den Hof. Am andern Tag gingen weitere Katzen in die Fallen und schliesslich durften wir den Fall sehr rasch abschliessen. Die Bauernfamilie hat von Anfang an aktiv mitgeholfen und hat unterstützt, wo sie nur konnten. So macht es Freude! 

Wir sind Tag und Nacht im Einsatz. Es scheint, als sei das Katzenelend während der Corona-Krise noch grösser als sonst. Doch kaum jemand interessiert sich mehr dafür. Viele Tierärzte kastrieren nicht einmal mehr, weil es kein „Notfall“ sei. Aber die Kastration ist ein Notfall, denn wer kümmert sich sonst nachher um den unerwünschten Katzennachwuchs.

17. April 2020

Wildberg ZH

In Wildberg im Bezirk Pfäffikon ZH mussten verwilderte Katzen eingefangen und kastriert werden. Die Herausforderung dabei war, dass es 16 Katzen, waren, davon waren sieben schon kastriert, jedoch nicht markiert worden. Nicht ganz einfach, da die richtigen zu erwischen. Innert drei Tagen aber gelang es dem Team alle 9 Katzen einzufangen. Vier durften nach dem tierärztlichen Gesamtpacket inklusive Kastration ins Tierheim Strubeli umziehen, um vermittelt zu werden, vier gingen zurück auf dem Hof und eine wilde Mami verbleibt noch im Strubeli, bis ihre Kinder gross genug für eine Vermittlung sind. Sollte die Mutter bis dahin auch zahm werden, wird auch sie vermittelt.

Die Kittenschwemme wird uns demnächst überrollen, weil vielerorts wegen Corona nicht mehr kastriert wird. Da einige Tierheime Aufnahmestopp haben, werden wohl auch viele Kätzchen einfach sterben. Wir sind froh um jede Kastration, die wir noch verbuchen können.

17. April 2020

Uster ZH

In einem Schrebergarten in Uster hatten sich Katzen unkontrolliert vermehrt. Nicht allen Schrebergartenmietern gefiel dies und so fielen irgendwann die Worte „vergiften“. Tierliebe Menschen informierten und und baten darum, eine Lösung für die Katzen zu finden. In der Folge haben wir alle Katzen eingefangen und in der Praxis der Tierärzte Neuwiesen AG untersuchen, kastrieren, impfen, behandeln lassen. Die wilden Katzen fanden vorübergehend Aufnahme im Tierheim Strubeli, von wo aus wir sie schliesslich weiter an Orte bringen konnten, wo sie willkommen sind.

Es reicht, wenn nur eine unkastrierte Katze sich an einem Ort niederlässt und Nachwuchs bekommt. Sehr schnell entsteht eine Kolonie daraus und der Nachwuchs verwildert und wird dadurch schwer vermittelbar. Leider werden wir meistens erst gerufen, wenn schon fast zu spät ist. Plätze für solche Katzen zu finden ist ausserordentlich schwierig. Zur Zeit haben wir über 20 verwilderte Katzen, die so rasch als möglich ein neues Zuhause brauchen.

01. April 2020

Simmental BE

Seit längerer Zeit wimmelte es auf einem Hof im Berner Simmental von Katzen. Die Sterblichkeit unter den Tieren war gross und nur so fand eine gewisse Populationskontrolle statt. Der lokale Tierschutz kam nicht weiter, trotz Meldung an das Veterinärmt. Mit vereinten Kräften und durch die Mithilfe der Gemeinde gelang es schliesslich, das Einverständnis der Landwirte zu erhalten, dass sämtliche Katzen eingefangen und kastriert werden durften.

Dank einer Nachbarin, die regelmässig füttert, waren die Katzen in einem besseren Zustand als erwartet. Sechs Katzen konnten wir in einem Tierheim unterbringen, eine Katze brauchte aufgrund eines alten Unfalles eine Beinamputation. Alle übrigen konnten bereits am Tag nach der Kastration entwurmt, entfloht und geimpft zurück in ihr Revier. Da aufgrund der Corona-Krise viele Tierärzte nur noch reduziert arbeiteten, arbeiteten wir mit der Tierklinik in Interlaken zusammen. Unterstützt wurden wir bei der ganzen Aktion sehr engagiert von der Tierlihilfe Bern.

27. März 2020

Schwarzenburg BE

Ein weiterer Landwirt aus Schwarzenburg hat uns um Hilfe gebeten, um seinen Katzenbestand zu kastrieren. Innerhalb von 24 Stunden gingen alle Hofkatzen in die Falle. Sie durchliefen alle bei unserer Partner Praxis, der Kleintierpraxis Nidauerhof in Nidau das NetAP-Kastrationsprogramm. Ein Büsi war bereits hochschwanger und wurde deshalb vorübergehend auf einer Pflegestelle untergebracht, um in aller Ruhe den Nachwuchs zu bekommen und aufzuziehen. Ein weiteres hatte eine so schlimme Schwanzverletzung, dass dieser leider amputiert werden muss. Alle Büsis durften, sobald sie fit waren, wieder auf den Hof zurück und werden gefüttert. Der Landwirt hatte aktiv mitgeholfen, die Katzen einzufangen. Ein Hof mehr, auf dem es keinen Katzennachwuchs mehr geben wird.

26. März 2020

Berner Mittelland BE

Ein weiterer Hof im Berner Mittelland, mit vielen unkastrierten Katzen, haben wir Mitte März 2020 in Angriff genommen. Wir wollten diesen unbedingt noch sanieren, bevor wieder zahlreiche zusätzliche Kätzchen in eine ungewisse Zukunft hineingeboren werden. Unsere Volontärinnen Claudia und Stefanie haben 14 Katzen eingefangen. Zwei davon waren bereits hochschwanger und wurden in einer geeigneten Pflegestelle untergebracht, damit sie in Ruhe ihre Babys gebären können. Ist der Nachwuchs alt genug, dürfen sie kastriert, geimpft und mit allem was sie brauchen versehen zurück auf den Hof. Einige Katzen brauchten mehr als „nur“ das übliche Programm mit Kastration, Impfung, Parasitenbehandlung und Markierung. So hat eine zum Beispiel eine ein kaputtes Bein, eine andere ein kaputtes Auge und generell waren die Katzen in keinem sehr guten Zustand, so dass wir auch für gutes Futter und noch weitere Unterstützung der Tiere sorgen werden.

21. Februar 2020

Ranflüh BE

Im malerischen Emmental ist das Katzenelend sehr gross. Eine sympathische Landwirtefamilie bat uns um Hilfe, um den gesamten Katzenbestand des Hofes einzufangen und zu kastrieren. Unsere erfahrenen Volontäre Claudia und Fabienne nahmen die Gelegenheit wahr, um nicht nur alle Katzen einzufangen sondern gleichzeitig auch zwei neue Freiwillige einzuarbeiten. Die Aktion lief wie am Schnürchen und innert kurzer Zeit waren bereits sämtliche Katzen in den Fallen. Am anderen Tag wurden sie von unserer Partnerpraxis in Schönbühl untersucht, behandelt, kastriert, geimpft und markiert. Schliesslich durften – nach einem weiteren Tag Recovery – alle Büsis wieder zurück in ihr Revier.

21. Februar 2020

Sursee LU

Eine Landwirtin bat uns um Hilfe für ein Dutzend unkastrierte Katzen auf ihrem Hof. Ein Teil der Katzen war zahm, die Mehrheit allerdings scheu bis wild. So brachten wir Fallen vorbei, um die Katzen anzufüttern. Der Landwirtin gelang es, die Tiere selbständig einzufangen und wir vereinbarten die entsprechenden Kastrationstermine. Alle Tiere wurden untersucht, geimpft, gegen Parasiten behandelt, kastriert und markiert. Wir freuen uns, dass immer mehr Landwirte sich über einen komplett durchkastrierten Katzenbestand freuen können.

31. Januar 2020

Konolfingen BE

Ein weiterer Landwirt in der Region Konolfingen hat uns um Hilfe gebeten. Der Landwirt füttert täglich eine Gruppe verwilderter Katzen. Da sie immer wieder Jungtiere hatten, die dann jedoch oft an Krankheiten starben, wollte er diesem Elend ein tiergerechtes Ende setzen und meldete sich bei uns. Mit Hilfe von Lebenfallen wurden alle Tiere eingefangen und in unserer Partnerpraxis Schönenboden AG in Grosshöchstetten durchgecheckt, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, kastriert, geimpft und markiert. Ein Büsi war schwer krank und braucht weitere Behandlung, die es selbstverständlich auch bekommen hat, leider vergeblich. Alle anderen Büsis dürfen zurück auf dem Hof und werden von diesem freundlichen Bauern täglich gefüttert und überwacht.

29. Januar 2020

Rain LU

Auf einem Hof im luzernischen Rain lief ein Jahr zuvor eine Kätzin zu. Obschon der Hof eigentlich bereits durchkastriert war, vergass die Landwirtin uns frühzeitig zu informieren. Aus dieser einen Katze wurden so innert eines Jahres zehn Katzen. Alle mussten mit der Lebenfalle eingefangen werden. Nach der Kastration durften alle zurück auf den Hof.

28. Januar 2020

Kastrationswochenende Biel-Benken BL

Am 25. und 26. Januar 2020 fand erneut ein Kastrationswochenende in Biel-Benken BL statt. Verwilderte Katzen aus der Region Baselland wurden eingefangen, untersucht, gegen interne und externe Parasiten behandelt, geimpft, kastriert und markiert. Wir konnten uns in der Tierklinik Leimental einquartieren, was für uns immer ein grosser Vorteil ist. Denn auch wenn wir über eine wirklich umfangreiche Feldlazarett-Ausrüstung verfügen, so kann es doch immer mal sein, dass man froh ist, wenn man zum Beispiel sofort ein Röntgenbild machen darf. Die Tierklinik Leimental ist eine langjährige NetAP-Partnerin und immer wieder dürfen wir auf ihre engagierte Unterstützung zählen. Über 20 Freiwillige waren im Einsatz. Die einen fingen, die anderen bereiteten vor, unsere beiden hochmotivierten Tierärztinnen Jenny und Julie operierten und ein weiteres Team überwachte die Katzen in der Recovery. Kastrationen sind der einzige Weg, Tierelend nachhaltig und vor allem tiergerecht zu verhindern. Da Bundesbern das Katzenelend zwar nicht bestreitet, aber nicht bereit ist, etwas nachhaltiges dagegen zu unternehmen, werden wir auch zukünftig gefordert sein und so oft wie möglich solche Einsätze durchführen müssen.

20. Januar 2020

Kastrationswochenende Nottwil LU

Am 18. Januar 2020 wurden erneut auf zahlreichen Höfen in der Innerschweiz verwilderte Katzen eingefangen, die am Folgetag in Nottwil untersucht, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, kastriert, geimpft und markiert wurden. Im grossen und ganzen waren die Katzen in keinem schlechten Gesundheitszustand, bis auf einige wenige, die entsprechend noch einige Zeit unter Beobachtung bleiben. Die übrigen wurden am Montag wieder in ihrem Revier freigelassen.

Es waren insgesamt 69 Katzen, die nun nicht mehr für unerwünschten Nachwuchs sorgen und ein Leben mit weniger Stress führen werden. Der Einsatz fand in Zusammenarbeit mit dem Luzerner Tierschutz statt. Im Herbst sind bereits weitere Einsätze geplant, denn das Katzenelend in der Innerschweiz ist sehr gross.

09. Januar 2020

Thal SO

Fast 30 unkastrierte Katzen tummelten sich auf einem Hof in der Region Thal im Kanton Solothurn. Nachdem der Hof im Frühling 2020 verlassen werden wird, war es höchste Zeit, dass die Katzen nicht nur kastriert sondern möglichst auch woanders untergebracht werden würden. Unsere Freiwilligen stellten wochenlang die Fallen, um die Katzen einzufangen und bei unserer Vertrauenspraxis von Dr. Romana Jäggi in Breitenbacht untersuchen, behandeln, impfen und kastrieren zu lassen. Viele der Katzen konnten wir an Tierheime übergeben. Einige wenige sehr wilde gingen zurück auf den Hof, wo sie künftig gefüttert werden. Einige der Katzen brauchten intensive medizinische Versorgung, denn die Tiere hatten allesamt nie im Leben einen Tierarzt gesehen und waren teilweise in bedenktlichem Zustand. Wir sind froh, dass wir auch diesen Fall lösen konnten.

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