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Kastrationseinsätze Schweiz 2025

Kastration / Prävention
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Die einzige nachhaltige Lösung gegen das Leid der Katzen ist die konsequente Kastration. NetAP kastriert laufend Katzen aus fast allen Kantonen der Schweiz und setzt sich für eine nationale Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen ein.

Wir geben Ihnen hier einen Einblick in einige Kastrationsaktionen, die wir im Jahr 2025 in der Schweiz durchgeführt haben. Die Auflistung ist nicht abschliessend, da wir aus zeitlichen Gründen oft auf die Berichterstattung verzichten.

21.08.2025

Brunegg AG

Ein Hilferuf führte uns nach Brunegg im Kanton Aargau. Eine verwilderte Mutter mit drei Kitten habe sich auf einem Heustock eingenistet. Eines der Kitten sei bereits durch den Sturz vom Heuboden gestorben. Sofort rückten wir aus und fanden die verbleibenden beiden Kitten in sehr schlechtem Zustand vor, von denen eines noch auf der Fahrt in die Tierklinik Mittelland verstarb. Das andere kämpfte mehrere Tage in der Klinik um sein Leben und konnte schliesslich, zusammen mit der Mutter, ins Tierheim Strubeli einziehen. Einige Tage hatte die Mutter grosse Mühe, mit der neuen Situation umzugehen. Das Trauma vom Verlust zweier Kitten plus das Einfangen, die Fahren, die Untersuchungen hatten Spuren hinterlassen. Zum Glück arrangierte sie sich mit der Zeit und wenn das verbleibende Kitten alt genug ist, darf die Mutter wieder zurück ins Revier und wird dort gefüttert.

15.08.2025

Zürich ZH

In einem Zürcher Garten entdeckte eine Anwohnerin plötzlich eine magere Katzenmama mit zwei Kitten. Woher sie kamen war schleierhaft, denn es sei ein eigentlich katzenfreies Quartier. Die Dame machte eine STMZ Meldung und versuchte Hilfe zu bekommen, doch niemand schien Zeit zu haben. Sie solle füttern, Flyer verteilen und beim Tierarzt die Pille holen oder, wenn sie sie nicht wolle, die Tiere mit nassspritzen verjagen, hätte ihr eine andere Tierschutzorganisation geraten. Ob da wohl etwas falsch verstanden wurde? Wir waren nicht dabei. Aber fakt ist, dass wir in vielen Kantonen die einzigen sind, die einfangen gehen. Deshalb gehen wir unter in Fallmeldungen!

Wir erfuhren nur durch Zufall davon. Es war uns aber klar, dass hier umgehend gehandelt werden muss. Die Kleinen waren in einem Alter, in dem ein zähmen noch möglich ist und die Mama wohl bereits wieder schwanger sein könnte oder es demnächst werden würde.

Also fuhren wir am gleichen Abend hin und konnten Mutter und ein Kitten sichern. Die Mama wurde am anderen Tag bereits kastriert. Am nächsten Tag konnten wir auch das zweite Kitten sichern und die ganze Familie zog ins Tierheim Strubeli ein.

13.08.2025

Segnaz GR

Mitte Juni wurden wir durch die Mitarbeiterin einer Tierarztpraxis über einen Fall im Bündnerland informiert. Eine verwilderte Kätzin mit vier bis fünf Jungen habe sich bei einem Hof angesiedelt. Der Landwirt wolle sie nicht. Seine eigenen Katzen seien alle kastriert. Er überlege sich, wie er all die Katzen loswerden könne. Ob wir helfen würden. Leider haben wir in dieser Gegend keine Freiwilligen und auch keine Partner-Praxen. Um überhaupt erst dahin zu kommen haben wir zwei Stunden Fahrt. Und zurück müssten wir dann ja auch wieder.

Offenbar aber fühlte sich vor Ort niemand wirklich zuständig, so dass eine unserer Katzenfängerinnenan einem Wochenende ins Bünderland fuhr, um eine Falle zu bringen und sich den Fall genauer anzuschauen.

Leider schien sich ziemlich alles gegen uns verschworen zu haben: Die Kitten zeigten sich nie auf der Kamera und auch der Landwirt habe sie nie mehr gesehen. Die Praxis vor Ort wollte die Mutter aber nicht kastrieren, solange sie noch Milch haben könnte, weshalb wir mit einfangen zögerten. Irgendwann sah man, wie ein Kater die Mutterkatze beglückte, so dass man davon ausgehen konnte, dass Mama wohl erneut schwanger werden würde. Die Tierarztpraxis zeigte sich auch in Sachen Termine recht unflexibel. Kastrieren könne man maximal an zwei Tagen pro Woche und nur, wenn die Kätzin früh morgens abgegeben würde. Dass wir alle weit entfernt Vollzeit arbeiteten und uns nicht spontan losbeamen konnten, schien allein unser Problem…

Schliesslich fingen wir die Mama ein. In der Praxis wurde sie in Narkose gelegt und dann kam der Bescheid: Sie sei wieder schwanger und man werde sie deshalb nicht kastrieren. Wohin mit dem wilden Büsi wusste man nicht. Die Gemeinde hatte sich zwar bereit erklärt, die Kastration zu finanzieren (im Graubünden übernehmen viele Gemeinden die Kosten für die Kastration von herrenlosen Katzen, was vorbildlich ist), nicht aber die Unterbringung. Und weil ausgerechnet diese Gemeinde keinen Leistungsauftrag mit dem örtlichen Tierheim hatte, war das Tierheim nicht bereit, die Katze kostenlos unterzubringen. Über 4000 Franken würde es kosten, teilte man uns mit… (mit Leistungsauftrag wäre es kostenlos gewesen).

Die Gemeinde machte den genialen Vorschlag, die Kätzin wieder freizulassen. Man könne sie dann ja später wieder einfangen, mit den Kitten. Hatten wir das nicht schon einmal? Zudem konnten wir uns vorstellen, wer mit «man» gemeint war. Da standen wir nun, mit einer herrenlosen Kätzin, die man erst nicht kastrieren wollte, weil noch Milch, dann nicht, weil schon wieder schwanger und für die alle involvierten Stellen keine wirkliche Lösung hatten. Also nahmen wir sie mit und brachten sie im Kanton Zürich unter. Sava haben wir das Mädel getauft. Im Tierheim war Sava dann dermassen gestresst, dass sie jede Nacht auszubrechen versuchte und sich die Pfoten blutig kratzte. Nach mehreren solchen Nächten war klar, sie würde auch die Kitten nicht annehmen unter diesen Umständen. So führten wir doch eine Kastration durch und nach weiteren Tagen brachten wir sie in ihr Revier zurück, wo sie sich umgehend entspannte und nun einem stressfreien Leben entgegen sehen kann.

25.07.2025

Freimettigen BE

Auf einem Hof in Freimettigen im Kanton Bern wurde uns ein Katzenbestand mit insgesamt neun Tieren gemeldet. Drei Kätzinnen und sechs Kitten. Die Hofbesitzer kümmerten sich gut um die Tiere und zeigten grosses Interesse an einer nachhaltigen Lösung für die Katzen. Zwei Mutterkatzen, die bereits wieder hochschwanger waren, wurden vorübergehend auf einer Pflegestellen untergebracht, um ihren künftigen Nachwuchs in Ruhe und sicher zur Welt bringen zu können. Die bereits geborenen Kitten waren zum Glück schon alt genug, um für sie ein neues Zuhause zu finden.

Eine Kätzin durfte bereits untersucht, kastriert, geimpft, markiert und gegen innere und äussere Parasiten behandelt zurück auf den Hof. Auch die zwei werdenden Mütter dürfen nach der Aufzucht ihrer Kitten wieder kastriert auf den Hof zurückkehren, wo sie weiterhin gut versorgt werden. Wir freuen uns immer sehr, wenn die Menschen vor Ort mithelfen und sich gut um die Katzen kümmern.

10.07.2025

Heitenried FR

Alles andere als heiter war der weitere Fall, den wir in Heitenried abgeschlossen haben. Heitenried im Kanton Fribourg ist eine Hochburg des Katzenelends. Wir können gar nicht mehr zählen, wie oft wir da schon im Einsatz waren. Hunderte von Katzen haben wir eingefangen, Tausende Arbeitsstunden vor Ort verbracht, Abertausende von Franken ausgeben müssen, um wenigstens einen Teil des Elends eindämmen zu können. Von staatlicher Seite gibt es keine Hilfe. Null!

Bei diesem Fall wurde uns eine Mutter mit Kitten gemeldet, die auf einem abgelegenen Hof zugelaufen war. Sofort richtete das Berner Team eine Futterstelle ein und stellte die Überwachungskamera. Mutter, Vater und vier Kitten waren zu sehen, nebst Füchsen und Mardern. Schnell vereinbarten wir Tierarzttermine und wollten loslegen. Doch oh Schreck. Plötzlich waren die Kitten verschwunden. Eine verzweifelte Suche begann…

Vier Tage später wurden zwei der Kitten in einem Keller gesichtet und endlich konnte man weitermachen. Schliesslich gelang es, Mutter, Vater und am Mittwoch dann auch noch das letzte Kitten zu sichern.

Papa hat starken Schnupfen. Der sehr wilde Kater muss jetzt zehn Tage in der Quarantäne ausharren und eine intensive Behandlung über sich ergehen lassen, bevor er zurück darf. Mama und Kitten bleiben eine Weile unter Aufsicht, bis die Kinder alt genug sind, um vermittelt zu werden. Allerdings müssen die erst einmal zahm werden und das wird viel Zeit und Geduld kosten.

Sie sind so aufwändig, die Fälle rund um Mütter und halbstarke Kitten. Die Verursacher werden nie in die Pflicht genommen. Ausbaden müssen es die Katzen und wir, die wir hinschauen. 7 Tage intensiver Einsatz für 3 Freiwillige für 6 Katzen. Weil der Staat immer wegschaut.

02.07.2025

Sarmenstorf AG

In einem Industriegebiet in Sarmenstorf im Kanton Aargau wurde eine Mutterkatze mit ihren Sprösslingen gemeldet. Die Kleinen sind bereits recht wild und es wird eine Herausforderung, sie zu zähmen.

Ein Nachteinsatz von Montag auf Dienstag war nötig, um sie alle zu sichern. Drei Kleine und die Mamakatze. Dienstagabend war eines der Kitten – das letzte, das gesichert werden konnte – plötzlich ganz apathisch, so dass es umgehend notfallmässig in die Tierklinik gebracht wurde.

Auch diese Mama hat ihren Ursprung bei einem verantwortungslosen Halter, der beschützt von unseren Politikern von Mitte bis Rechts, weiterhin Elend verursachen, ohne dass er zur Rechenschaft gezogen werden kann.

30.06.2025

Illnau ZH

Eine andere Organisation bat uns um Übernahme eines Falles in Illnau im Kanton Zürich. Zwei Katzen seien von einem alten Ehepaar zurückgelassen worden. Obwohl uns erst versichert wurde, dass die Katzen nach der Kastration zurück dürften, war dem nicht so. Zudem waren die Katzen verwildert, so dass kein Tierheim sie aufnehmen wollte. So mussten wir für die beiden zuerst einen Auswilderungsplatz finden, bevor wir anfangen konnten.

Bereits der Start verlief harzig. Fast eine Woche mussten wir uns gedulden, bis uns die Firma, der das Gelände gehört, endlich die Erlaubnis und den Zugang gewährte, um eine Futterstelle einzurichten und die Fallen zu stellen. Leider gab es niemanden vor Ort, der mithalf bei der Betreuung der Futterstelle, so dass wir nach Feierabend täglich den Weg nach Illnau auf uns nehmen mussten. Die beiden Katzen tauchten nur unregelmässig auf, so dass sich alles in die Länge zog. Endlich, nach einer Woche, konnten beide Büsis gesichert werden. Da der Kater hinkte, musste er auch noch geröntgt werden. Zum Glück war keine Operation von Nöten, jedoch musste sein Gebiss saniert werden. Die Kätzin hatte noch Milch, obschon nie Kitten gesichtet worden waren. Mit einem grossen Suchtrupp durchstreiften wir deshalb mehrere Stunden lang am Abend die gesamte Gegend. Vergebens. Wir informierten Wildhüter und Jäger, aber auch die hatten nie Kitten gesehen. Allerdings erfuhren wir, dass eine andere Tierschutzorganisation im Jahr zuvor bereits versucht hatte, die Kätzin einzufangen, jedoch viel zu schnell aufgegeben hatte. Mit Sender versehen liessen wir die Kätzin nochmals frei, allerdings kastriert. Doch sie führte uns nicht zu Kitten und hielt sich auch nie länger am selben Ort auf. Was auch immer mit den Kitten passiert war, sie blieben verschwunden.

Eine Woche später fingen wir die Mutter erneut ein. Die beiden waren froh über die Wiedervereinigung und konnten zusammen in den Auswilderungszwinger einziehen. Kastriert, geimpft, gegen Parasiten behandelt, gechippt und mit einem gesunden Gebiss werden sie nun an ihr neues Revier gewöhnt, wo sie zukünftig willkommen sind.

15.06.2025

Ruswil LU

Auf dem Gelände eines baufälligen Hauses hörten Anwohner ein jämmerliches Mauzen. Nachdem wir die Bewilligung erhalten hatten, das Grundstück zu betreten, konnten wir erst ein einzelnes Kitten aus dem Haus, welches bald abgerissen wird, retten. Das junge Kätzchen wurde umgehend in die Tierklinik gebracht. Am nächsten Tag suchten wir das ganze Haus ab und konnten weitere drei Kitten sowie die Mutterkatze einfangen. Die ganze Familie ist nun wieder zusammen und in Sicherheit. Wie wir erfahren haben, wurde vom Landwirt nebenan schon mehrfach vergeblich versucht, die wilde Mutter einzufangen. Letztes Jahr hatte sie drei Geburten! Er ist dankbar, dass wir es geschafft haben. Das Mami darf nach der Aufzucht der Kitten kastriert zurück auf den Hof.
24.05.2025

Hochdorf LU

Auf dem Gelände des Klosters hatte eine Schwester eine wilde Katzenmama mit Babys entdeckt und kontaktiere uns daraufhin. Sie machte sich wegen der anhaltenden Regenfälle grosse Sorgen um die Tiere. Wir fuhren sofort los und konnten sowohl die Kitten wie auch die Mutter schnell sichern. Glücklicherweise hatten wir auch bereits einen guten Platz für die Familie in einem Tierheim, wo die Mama ihre Kleinen in Ruhe und Sicherheit weiter grossziehen darf. Nicht immer gehen die Fälle so schnell über die Bühne. Aber wenn alle mitmachen und wir so nette Melder haben, dann macht so ein Fall richtig Freude. Und vielleicht hat uns auch eine höhere Macht bei diesem Fall noch etwas extra Glück gebracht, wer weiss das schon. Traurig bleibt, dass es so viele heimatlose Katzen gibt, die niemanden haben und nur da sind, weil verantwortungslose Halter nicht kastriert haben.

20.05.2025

Murgenthal AG

Uns wurde eine Kätzin gemeldet, die gerade erst Nachwuchs bekommen habe. Man wisse aber nicht wo dieser sei. Die Kätzin hatte jemandem gehört, der letztes Jahr verstorben ist. Seither wurde sie zusammen mit zwei Katern gefüttert. Umgehend rückten wir auch hier aus und suchten alles ab. Endlich, nach einer Ewigkeit, sahen wir die Mutter zu einer Nachbarin schleichen. Dort hüpfte sie in eine Kiste und tatsächlich, darin waren auch die Kitten. Die ganze Familie konnte gesichert werden. Nach einem kurzen Besuch beim Tierarzt durften wir die Familie auf eine Pflegestelle geben, wo die Mutter ihren Nachwuchs in Ruhe aufziehen kann. Sollte sie zahm werden, wird sie vermittelt, ansonsten geht sie kastriert zurück in ihr Revier. Wir hätten uns gewünscht, dass man uns früher benachrichtigt hätte. Wir wissen kaum mehr wohin mit all den Müttern und Kitten! Nur füttern allein reicht eben nicht. Kastration heisst das Zauberwort! Nur so kann man das Katzenelend nachhaltig und tiergerecht mindern.
15.05.2025

Marbach LU

Marbach im Entlebuch ist nicht wirklich am Weg für uns. Aber leider gibt es im Kanton Luzern so weit wir wissen keinen Tierschutzverein, der ausrückt, um Mamis und Kitten einzufangen. Zumindest hatte es der Melder bei verschiedenen Vereinen versucht und wurde an uns verwiesen. Eine verwilderte Katzenmutter hatte irgendwo geboren und die Melder machten sich Sorgen.

Wir nahmen den Weg auf uns. Zum Glück waren alle vor Ort sehr hilfsbereit. Weil das Mami bereits gut beobachtet worden war, wusste man, wo ungefähr die Kitten versteckt sind. Und als klar war, dass sie hinter zahlreichen Heuballen waren, nahm sich der Bauer kurzerhand die Zeit, diese alle wegzuschaffen. So konnten wir die erst wenige Tage alte Kätzchen schnell sichern. Das hochintelligente Mami machte es spannend. Sie ging zweimal in die Falle, ass mit Appetit und vermied es, dass Trittbrett, das die Falle schliesst, zu berühren. Erst beim dritten Mal klappte es. Die Familie brachten wir auf eine Pflegestelle. Die Mama darf kastriert zurück, sollte sie nicht zahm werden in der Zeit der Aufzucht ihrer Babys.

10.05.2025

Todesfall in Bern-Mittelland

Es hiess sie seien wild, krank, unkastriert und müssten verschwinden. Etwa 15 Katzen aus einem Todesfall in Bern-Mittelland. Der Verstorbene sei ein Messie gewesen, die Erben hätten ausgeschlagen und wollten auch mit den Katzen nichts zu tun haben. Geld für die Tiere gäbe es keines.

Die Tierschutzorganisationen, die um Hilfe gebeten wurden, konnten (oder wollten) den Fall nicht übernehmen. Der Polizei gelangt es nicht, auch nur eine der Katzen einzufangen und gab den Fall an die Wohngemeinde weiter. Diese meldete sich schliesslich etwas verzweifelt bei uns. Wir erklärten uns bereit zu helfen, bevor wir uns die Situation genauer anschauen konnten. Es ging schliesslich um Leben.

Als unsere Berner Koordinatorin vor Ort war, stellte sie erfreut fest, dass die Situation gar nicht so tragisch wie uns beschrieben worden war. Die Vermieter des Verstorbenen – Landwirte – waren sehr nett, hilfsbereit und dankbar, dass wir uns dem Fall annehmen. Sie fütterten bereits die vierbeinigen Hinterbliebenen und zeigten sich auch gern bereit, ein paar von ihnen zu übernehmen, so dass wir nicht für alle ein neues Zuhause werden suchen mussten.

Elf Katzen zählten sie in der Zeit, in der sie dort war. Einen etwas mitgenommenen Kater konnte sie sogar streicheln. Wir gingen davon aus, dass die Tiere nicht wild, sondern nur verstört waren. Kein Wunder, wenn die Bezugsperson wegstirbt und man plötzlich nicht mehr nach Hause darf, war die Wohnung doch versiegelt worden. 

Bereits eine Woche später hatte unser Team alle Katzen eingefangen, tierärztlich untersuchen, testen, impfen, chippen und kastrieren lassen. Die Katzen waren mehrheitlich topfit. Einige wurden in Tierheimen untergebracht, andere durften zurück auf den Hof, wo die Landwirte zukünftig die Verantwortung für sie übernehmen werden. Die Gemeinde war sehr zufrieden mit unserer Arbeit. Wir haben gebeten, ob nicht in irgendeinem Kässeli vielleicht noch ein paar Franken drin sind, die sie uns an die Tierarztrechnung zahlen möchten. Wir sind gespannt.

08.05.2025

Todesfall in Mamishaus BE

Wegen eines weiteren Todesfalls wurden wir nach Mamishaus im Kanton Bern gerufen. Bereits 2021 hatten wir vor Ort sämtliche Katzen von vier Höfen kastriert. Nun war einer der Landwirte gestorben und hinterliess acht Katzen, die niemand haben wollte.

Glücklicherweise bot uns das Tierheim Marfeldingen Hilfe an, so dass wir die Katzen einfangen, tierärztlich versorgen und schliesslich fünf Katzen im Tierheim vorübergehend unterbringen konnten. Für die anderen drei bot uns eine Nachbarin Hilfe an, unter der Bedingung, dass wir für Futter und im Bedarfsfall Medizin sorgen würden. Da Plätze für verwilderte Katzen sehr rar sind, gingen wir auf den Deal ein. Für die fünf wilden im Tierheim suchen wir noch Plätze.

01.04.2025

La Tour de Trême FR

Über eine Drittperson erfuhren wir vom Hilferuf eines Bauers im fribourgischen La Tour de Trême. Er habe zwischen fünf und acht Katzen, die alle unkastriert und teilweise schwanger seien. Wir brachten Fallen vorbei, in denen die Katzen angefüttert worden waren. Schliesslich waren zwei Wochen später waren alle zehn Katzen eingefangen. Bei zwei Kätzinnen war die Schwangerschaft bereits fortgeschritten, so dass wir sie dem Katzenhaus in Muttenz übergeben durften. Sieben Katzen gingen kastriert zurück auf den Hof. Bei einem Kater mussten die Ohrmuscheln amputiert werden, da er an einem Plattenepithelkarzinom litt. Für ihn konnte ein toller Platz gefunden werden, wo man darauf achten wird, dass er vor den gefährlichen UV-Strahlen zukünftig geschützt ist. Die beiden Mütter im Katzenhaus werden nach der Aufzucht ihrer Kinder ebenfalls kastriert zurück auf den Hof kehren.
17.03.2025

Fribourg FR

Ursprünglich wollte der Melder, dass wir sämtliche Katzen abholten und woanders platzierten. Doch leider ist das Umplatzieren von verwilderten Katzen eine schwierige Angelegenheit. Und da die Katzen vor Ort gut überwacht und adäquat gefüttert werden, konnten wir den Melder überzeugen, die Katzen nach der Kastration, Impfung, Markierung und Behandlung wieder zurückzunehmen. Die drei Kater und zwei Kätzinnen waren alle in einem guten gesundheitlichen Zustand und durften am Tag nach der Behandlung schon wieder zurück in ihr Revier.

17.03.2025

Uettligen BE

Auf den Hof in Uettligen, wo sich seit Jahren die Katzen unkontrolliert vermehrten, wurden wir schon letztes Jahr aufmerksam gemacht. Zu diesem Zeitpunkt wollte man vor Ort noch nichts von Kastrationen wissen. Doch hier zeigte sich, dass steter Tropfen doch etwas bewirkt und schliesslich nahm der betagte Landwirt unsere Hilfe gerne an. Zuerst wollte er die Katzen gar nicht mehr zurück, doch schnell machten wir ihm klar, dass halbwilde oder wilde Katzen kaum platzierbar sind und im ursprünglichen Revier am besten aufgehoben sind. Zudem war er selbst schuld an der grossen Anzahl Katzen. 17 Katzen gingen sehr schnell in die Falle. Nur das letzte Weibchen führte uns einen Monat lang an der Nase herum, bis es endlich auch eingefangen werden konnte, um ebenfalls das Kastrationsprogramm zu durchlaufen. Von den insgesamt 18 Katzen, waren elf Weibchen. Nicht auszudenken, hätten alle im Frühjahr Nachwuchs bekommen.

04.03.2025

Nenzlingen BL

Fast 30 Katzen tummelten sich auf dem Hof im Bezirk Laufen. Das Landwirtepaar hatte viel zu lange nichts gegen die Überpopulation unternommen. Die Kitten wurden jeweils weitergegeben, doch irgendwann wuchs ihnen alles über den Kopf. Die Stiftung TBB bat uns um Hilfe, denn in dieser Jahreszeit ist Eile geboten. Viele Kätzinnen sind rollig, manche bereits schwanger.

Unser Basler Team nahm sich umgehend dem Fall an und fing am Wochenende sämtliche Katzen ein. Am Montag wurden alle Tiere untersucht, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, kastriert, geimpft und markiert. 15 Katzen kehrten am Dienstag zurück auf den Hof, für die restlichen haben wir zum Glück andere Möglichkeiten gefunden. Die Landwirte hätten am liebsten nur noch 5 Katzen zurückgenommen. Aber das ist eine Utopie. Es gibt so viele Katzen, die ein neues Zuhause suchen, da hätten sie viel früher reagieren müssen. Immerhin kehrt nun definitiv Ruhe ein auf diesem Hof.

Die Stiftung TBB hat sich sehr gefreut über unser schnelles Handeln: «Wow und nochmal Wow! Herzlichsten Dank für Ihr hochprofessionelles und effizientes Engagement!» schrieb uns die für Tierschutz zuständige Fachperson. Mit einem so schönen Lob helfen wir doch grad noch lieber. „Gemeinsam“ heisst das Zauberwort, das so vieles einfacher macht im Tierschutz. Gemeinsam für das Wohl der Tiere!

28.02.2025

Schönenberg ZH

13 unkastrierte Katzen tummelten sich auf dem Hof im zürcherischen Schönenberg, als man uns zu Hilfe holte. Alle Katzen gingen glücklicherweise rasch in die Fallen. Es ist toll, wenn alles rund läuft. Alle Büsis wurden in der Praxis untersucht, behandelt, geimpft, kastriert und markiert. Kater Julian muss noch ein paar Tage stationär bleiben, alle anderen durften wieder zurück in ihr Revier. Hier vor Ort blicken wir nun auf einen gesunden, durchkastrierten Katzenbestand und freuen uns darüber!
26.02.2025

Hohenrain LU

Ein weiteres Mal waren wir in Hohenrain im Einsatz. Bei einem Spaziergang mit dem Hund ist einer Freiwilligen von NetAP ein Landwirtschaftsbetrieb mit vielen unkastrierten Katzen aufgefallen. Es stellte sich heraus, dass der Betrieb bereits Bescheid wusste über die Möglichkeit, NetAP zur Hilfe zu holen für die Kastration der Katzen. Bisher aber konnte man sich nicht dazu durchringen. Unsere Freiwillige schaffte es im direkten Gespräch die Landwirte zu überzeugen, sämtliche Katzen das Kastrationsprogramm durchlaufen zu lassen. Zum Glück, denn eigentlich wollte man vor Ort schon lange den Katzenbestand reduzieren. Glücklicherweise fanden wir für acht der Katzen Plätze in Tierheimen. Für sie werden neue Zuhause gesucht. Die vier wilden gingen zurück auf den Hof.  Ein weiterer Hof auf dem der Kreislauf des Elends so ein Ende fand.

19.02.2025

Oberrüti AG

Einer Landwirtin im aargauischen Oberrüti ist letztes Jahr eine Kätzin zugelaufen, die im Sommer sechs Kätzchen geboren hat. Als sie eines Tages an der Kasse der Landi mit der Kassiererin über die vielen unkastrierten Katzen sprach, wusste diese, dass NetAP sich verwilderten Katzen annimmt, diese einfängt und kastrieren lässt. Rasch hat die Landwirtin sich mit uns in Verbindung gesetzt und innert kurzer Zeit konnten die sechs Jungkatzen plus ein weiterer Streuner eingefangen werden. Alle haben das NetAP-Kastrationsprogramm durchlaufen. Leider ist die Mutterkatze seit über einem Monat verschwunden. Die Landwirtin hält die Augen weiter offen und weiss nun, wo sie sich melden muss, wenn die Mutter oder eine neue Katze auftauchen.

09.02.2025

Feldbrunnen SO

Das Tierdörfli Olten bat uns um Hilfe bei einem Fall mit über 20 Katzen. Es war gar nicht so einfach diese vielen Büsis zu unterscheiden, denn alle Katzen waren entweder schwarz oder getigert. Glücklicherweise konnten wir alle an einem Tag einfangen, untersuchen, kastrieren, markieren, impfen und gegen innere und äussere Parasiten behandeln. Ein Patient musste noch etwas länger untergebracht werden, wegen einer Zahnsanierung. Aber auch er durfte eine Woche später wieder nach Hause auf den Hof zurück. Die Landwirte waren sehr beeindruckt von unserer professionellen und kompetenten Arbeit, konnten sich aber nicht an den Kosten beteiligen.

09.02.2025

Kirchlindach BE

Viele Jahre wurden die Kitten auf einem Hof im Berner Kirchlindach immer wieder weitergegeben. Kastrieren war kein Thema. Durch einen spontanen Besuch von NetAP konnten die Landwirte dann doch von der Wichtigkeit der Kastration aller Katzen überzeugt werden. Die Katzen wurden am Kastrationstag in Lyssach kastriert, untersucht, markiert, geimpft und gegen innere und äussere Parasiten behandelt. Die Landwirte haben dabei tatkräftig mitgeholfen beim Einfangen. Alle Katzen waren gesund und gut genährt und durften somit am Tag darauf wieder retour auf den Hof, wo sie regelmässig gefüttert und überwacht werden.

09.02.2025

Kastrationstag Lyssach

Was für eine erfolgreiche Kastrationsaktion in Lyssach. 115 Katzen waren unsere Patienten, davon 60 Kätzinnen und 55 Kater, wobei einer der Kater bereits kastriert war. Es ist eher ungewöhnlich, dass die Geschlechterverteilung so ausgeglichen ist. Meistens haben wir viel mehr Damen als Herren auf den Operationstischen.

Alle Katzen wurden am Freitag oder Samstagmorgen von engagierten Freiwilligen eingefangen und nach Lyssach in die Covetrus gebracht, wo sie untersucht, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, geimpft, kastriert und markiert wurden. Nach dem Eingriff bekamen alle eine Infusion und wurden überwacht, bis sie wieder fit und munter und bereit für eine Mahlzeit waren.
 
Einige der Katzen brauchten weitere Eingriffe. So mussten Wunden versorgt, Abszesse gespalten, ein Pfotenschnitt genäht, Zähne gezogen und weitere Probleme behoben werden.
 
Über 40 Menschen standen im Einsatz. Als Tierärzte, TPAs, Helfer, Fänger oder Fahrer haben sie alle einen wichtigen Beitrag geleistet, um allen Katzen eine bessere Zukunft zu ermöglichen und viel Leid erst gar nicht entstehen zu lassen.
24.01.2025

Schweiz

Im Auftrag des Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat das Veterinary Public Health Institute der VetSuisse der Universität Bern, eine Studie zur Anzahl unbetreuter Katzen in der Schweiz durchgeführt. Für die Studie dienten insbesondere die von NetAP erhobenen Zahlen des Jahres 2023. Eine unkontrollierte Vermehrung von Katzen führt zu grossen Tierschutzproblemen. In der Schweiz ist weder die Kennzeichnung noch die Kastration von Katzen gesetzlich vorgeschrieben. Entsprechend gibt es auch keine Daten zur unkontrollierten Katzenpopulation in der Schweiz.

Das Ziel der Studie war eine Schätzung der Anzahl unkontrollierter Katzen (dazu zählen sowohl verwilderte Hauskatzen als auch Bauernhofkatzen, welche unkastriert sind und nicht ausreichend versorgt werden). Nebst den Daten von Tierschutzorganisationen wurden wissenschaftliche Daten zur Populationsdynamik von verwilderten Katzen zusammengestellt. Mithilfe eines Populationsmodells wurde der Einfluss der Kastrationsaktionen und der Aufnahmekapazität des Lebensraums auf die Populationsgrösse abgeschätzt.

Die Studie schätzt die Anzahl auf etwa 225’000 unbetreute Katzen. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass die Grösse der Katzenpopulation stärker vom verfügbaren Lebensraum und Futter als von der Kastrationsrate abhängig ist. Freiwillige Kastrationen können also helfen, die Zahl von unbetreuten Katzen zu verringern, reichen aber nicht aus, solange die Katzen Zugang zu genügend Futter und Unterschlupf haben. Ein Grund mehr, eine Kastrationspflicht im Gesetz zu verankern.

Die Studie wurde auf der Seite des BLV veröffentlicht unter dem Titel: Report Estimation of uncontrolled cat population

14.01.2025

Mümliswil SO

Bereits zum 12. Mal waren wir in der Gemeinde Mümliswil im Kanton Solothurn im Einsatz. 14 Katzen lebten auf dem Hof. Letztes Jahr wollte der Landwirt noch nicht kastrieren und wir waren überrascht und erfreut, als er uns anrief, um nun doch sämtliche Katzen das NetAP-Kastrationsprogramm absolvieren zu lassen. Mit Hilfe der Landwirte wurden die Katzen in rekordverdächtigen 30 Minuten eingefangen und schliesslich in die Tierklinik Mittelland gefahren. Dort wurden sie durchgecheckt, geimpft, kastriert, gegen innere und äussere Parasiten behandelt und markiert. Sie alle durften wieder zurück auf dem Hof, wo sie ein Leben mit viel weniger Stress
erwartet.

12.01.2025

Kastrationstag Alpnach OW

Es war bereits der 10. Kastrationstag, den wir in Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Nidwalden durchführten. Geplant waren 50 Katzen. 40 gingen in die Falle, einer davon war schon kastriert. Es war bitter kalt und dieser Kälteeinbruch hielt die Katzen von den Fallen fern. 21 Kätzinnen und 18 Kater durchliefen das NetAP-Kastrationsprogramm, welches in der Schmid Parkett in Alpnach Dorf stattfand. Ein weiteres Büsi wurde aufgegriffen, weil es jemandem zugelaufen war. Es war zwar gechippt, aber nicht registriert, was das Auffinden des Halters natürlich verunmöglicht. Wir übergaben es dem Tierheim und hoffen, der Halter sucht es via STMZ.

Weitere acht Büsis durften ins Tierheim Paradiesli einziehen. Zwei weitere bleiben einige Tage bei uns zur Überwachung. Einer davon hatte einen üblen Abzess am Bein und braucht auch noch eine Zahnsanierung. Die restlichen gingen zurück in ihr Revier, wo sie ein Leben mit viel weniger Stress führen werden. Die Katzen, die noch nicht in der Falle waren, werden noch nachgefangen. Erst wenn auch einem Hof sämtliche Katzen kastriert sind, endet der Kreislauf des Katzenleids zumindest an diesem Ort. Deshalb bleiben wir dran.  Hartnäckigkeit und Durchhaltewillen liegen uns im Blut.

Bestehendes Tierleid lindern und zukünftiges Elend verhindern: Ihre Spende macht das möglich!