Hilda kam zusammen mit Polly und Paulette aus einem Biohof zu uns. Die achtjährige Milchkuh konnte nicht mehr schwanger werden. Ensprechend brachte sie auch keine Milchleistung mehr. Sie hatte einen gebrochenen Schwanz, einen Klauenhochstand, der auf eine alte Fraktur schliessen liess und viele weitere Gebrechen. Zudem war sie ausserordentlich scheu. Der Fahrer, der die drei Kühe ins Tierrefugium gebracht hatte war der Meinung, so armselige Kühe hätte er noch nie gesehen.
Milchkühe sind in der heutigen Zeit zu Hochleistungsmaschinen degradiert. Wenn sie ihre Leistung nicht erbringen, bedeutet dies fast immer den sicheren Tod. Hilda hatte Glück. Sie kam nicht zum Schlachter sondern zu uns ins Tierrefugium. Sie hat sich rasch eingelebt. Sie geniesst die grosse Freiheit auf der Weide in vollen Zügen und hat auch Vertrauen in die Menschen bekommen. Der weiche Moorboden ist zudem ideal für Hilda und wenn sie besonders gut drauf ist, gibt es auch mal ein paar Freudenhüpfer zu sehen. Jeden Tag frische Luft und Freiheit, viele Freunde und liebe Menschen – endlich kann Hilda glücklich sein.
Wir sind geschockt und traurig, Hilda ist sehr unerwartet über die Regenbrücke gegangen. Die schüchterne und sanfte Kuh durfte im Kreis ihrer Lieben einschlafen, ein kleiner Trost. Sie wird in unseren Herzen für immer in Erinnerung bleiben. R.I.P. schöne Hilda!
Ob in Europa oder in Indien, die Leidensgeschichte der Kühe ist überall gross. Jeden Tag könnten wir Kühe retten, hätten wir den Platz und die nötigen Ressourcen dafür. Unsere Kühe stehen stellvertretend für all die ausgenutzten Tiere, die nicht das Glück haben auf einem Lebenshof (zum Beispiel im Tierrefugium oder auf der Kindness Farm) ihr Leben in grösstmöglicher Freiheit zu leben.