Die einzige nachhaltige Lösung gegen das Leid der Katzen ist die konsequente Kastration. NetAP kastriert laufend Katzen aus fast allen Kantonen der Schweiz und setzt sich für eine nationale Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen ein.
Wir geben Ihnen hier einen Einblick in einige Kastrationsaktionen, die wir im Jahr 2021 in der Schweiz durchgeführt haben. Die Auflistung ist nicht abschliessend, da wir aus zeitlichen Gründen oft auf die Berichterstattung verzichten.
Und wieder Heitenried. Wie oft wir Katzen aus der fribourgischen Gemeinde kastriert haben, können wir kaum zählen. Mit den am Wochenende vom 11. Dezember 2021 kastrierten 43 Katzen kommen wir auf etwa 300 Katzen. Man muss sich das einmal vorstellen: 300 Katzen aus einer einzigen kleinen Schweizer Gemeinde!
Bereits zum zweiten Mal führten wir am 4. Dezember 2021 mit der Kleintierpraxis Dr. Romana Jäggi einen Kastrationstag in Breitenbach im Kanton Solothurn durch. Auch ausserhalb solcher Tage kastriert und behandelt Romana Jäggi mit ihrem Team laufend für uns. Sie ist ein unverzichtbarer Partner in dieser Gegend der Schweiz und wir sind so froh, können wir immer auf sie zählen.
Im luzernischen Sulz fand am Samstag, 20.11.2021 ein weiterer Kastrationstag statt. 64 Katzen aus dem Kanton wurden im Vorfeld eingefangen und dann im “Feldlazarett” untersucht, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, geimpft, markiert und kastriert. Die meisten durften am anderen Tag wieder zurück in ihr Revier, einige wenige bleiben noch ein paar Tage unter Aufsicht, weil sie einige Probleme aufwiesen, die eine längere Behandlung von nöten machen.
Der Kanton Luzern weist ein immenses Katzenelend auf und beschäftigt uns seit Jahren. Mangels Kastrationspflicht können wir aber viele verantwortungslose Halter nicht zwingen, ihre Katzen kastrieren zu lassen. Froh sind wir deshalb über jeden, der Verantwortung zeigt und ausnahmslos alle Büsis kastrieren lässt.
Wir danken der Gemeinde Sulz für das zur Verfügung stellen der Räumlichkeiten und allen, die zum Erfolg dieses Tages beigetragen haben.
Bereits zum dritten Mal stellte uns die Tierklinik Leimental am 14. November 2021 ihre Räumlichkeiten zur Verfügung, um Katzen aus dem Kanton Basel zu kastrieren. Die Katzen wurden zuvor in beiden Halbkantonen eingefangen und nach Biel-Benken gebracht. Es waren Katzen aus Schrebergärten, verwilderte Hofkatzen und Katzen aus einem Horder-Fall.
Leider gingen – vermutlich auch wegen des schlechten Wetters – nicht soviel Katzen wie geplant in die Fallen. Trotzdem hatten wir am Sonntag insgesamt 39 Patienten, wovon 25 weiblich waren. Nicht nur die Kastration, Impfung, Markierung und Behandlung gegen innere und äussere Parasiten standen auf dem Programm. Es wurden auch mehrere Zähne gezogen, Abszesse gespalten und weitere wichtige Eingriffe vorgenommen. Vier Katzen durften wir dem Tierheim des TSB in Muttenz übergeben. Bei einer Katze wurde eine beidseitige Patellaluxation festgestellt, auch für sie wurde eine Pflegestelle gefunden, um weitere Abklärungen vornehmen zu können.
Das Katzenelend in Basel ist gross. Im Moment ist ein Vorstoss im Kanton Basel Stadt pendent, der den Regierungsrat auffordert, Massnahmen dagegen zu prüfen. Es kann nicht sein, dass der Staat die Lösung dieses Problems einfach immer auf uns Tierschutzorganisationen abschiebt. Hoffen wir, dass endlich gehandelt wird, indem eine Kastrationspflicht ins Gesetz aufgenommen wird.
Am Samstag, 6. November 2021 führten wir den 6. Kastrationstag in der Turnhalle Stans in Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Nidwalden durch. 73 Katzen, die am Vortag von freiwilligen Helfern eingefangen wurden, wurden an diesem Tag untersucht, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, geimpft, markiert und kastriert. Leider durfte fast ein Drittel der Katzen nicht mehr zurück in ihr Revier. Das Tierheim Paradiesli nahm glücklicherweise alle auf.
Einmal mehr zeigten sich grosse Unterschiede in Bezug auf die Haltung der Katzen. Während einige Hofkatzen sehr gesund und wohlgenährt waren, waren andere nur Haut und Knochen. Trotz intensiven Gesprächen wollte man nicht wahrhaben, dass man als Halter eine Verantwortung gegenüber den Tieren hat und die eben auch füttern muss.
Der Tierschutzverein Nidwalden ist ein sehr engagierter Verein und dank der wunderbaren Zusammenarbeit konnte schon sehr viel Leid gelindert werden.
Schon wieder wurden wir gebeten, ein Animal Hoarding aufzulösen, dieses Mal wieder im Kanton Zürich. Eine Rentnerin hatte in ihrer Wohnung 34 Katzen, bis auf zwei alle unkastriert. Ursprünglich ein paar wenige Tiere hatten diese sich rasch unkontrolliert vermehrt und das alles wuchs der Halterin über den Kopf. Nachdem ihr Umfeld vergeblich versucht hatte, Hilfe zu bekommen und schliesslich auch das Veterinäramt involviert wurde, haben wir uns bereit erklärt, den Fall anzunehmen und Lösungen für 32 Katzen zu suchen. Die zwei kastrierten Katzen durfte sie behalten, alle anderen Tiere konnten wir in verschiedenen Tierheimen unterbringen. Der Einsatz war anstrengend. Insgesamt waren wir dreimal vor Ort, bis wir alle Katzen hatten.
Die Katzen sind extrem scheu, lebten sie doch in einer sehr kahlen, reizlosen Umgebung. Weder Kratzbäume, Spielsachen, Katzengras noch andere Dinge die etwas Abwechslung bieten würden, waren vorhanden. Einige Katzen waren krank und brauchten umgehend veterinärmedizinische Versorgung. Wir sind aber zuversichtlich, dass alle mit genügend Geduld und Fürsorge durch die Tierheime an schöne Plätze vermittelt werden können.
Animal Hoarding verursacht viel Leid unter den Tieren. Die Hoarder selbst sind oft ältere, einsame Menschen die es grundsätzlich gut mit den Tieren meinen, die aber dringend Hilfe benötigen. Oft findet ein solches Hoarding hinter verschlossenen Türen statt und wird nur durch Zufall von Nachbarn oder Angehörigen entdeckt. Es muss unbedingt gemeldet werden, denn von sich aus unternehmen die Hoarder in der Regel nichts.
Bereits zum dritten Mal verwandelten sich die Schulungsräume der Covetrus AG in Lyssach in ein NetAP-Feldlazarett. Am 30. Oktober 2021 wurden 83 Katzen untersucht, behandelt, geimpft, markiert und kastriert. Sämtliche Katzen wurden zuvor durch ein Team von zehn NetAP-Volontärinnen eingefangen und nach Lyssach gebracht. Dort stand ein 30köpfiges Team im Einsatz. Nebst dem Standardprogramm mussten auch weitere Eingriffe vorgenommen werden , wie zum Beispiel das Ziehen von Eiterzähnen, das Behandeln von Wunden oder das Amputieren von verkrebsten Ohrmuscheln, damit die Katzen wieder eine gute Lebensqualität hatten.
Die Katzen stammten von vier verschiedenen Orten. Zwei davon wurden uns vom zuständigen Veterinäramt gemeldet. Es hat uns gebeten, die Tiere zu kastrieren, damit die unkontrollierte Vermehrung gestoppt wird. Eine Kostenbeteiligung seitens des Staates geht allerdings mit solchen Meldungen nicht einher.
Leider waren insgesamt acht Katzen so krank oder verletzt, dass wir sie nicht zurückgeben konnten. Sie blieben in unserer bzw. der Obhut der Tierklinik Interlaken. Zwei Beinamputationen, die Operation einer Zwerchfellhernie und viele weitere grosse Eingriffe waren nötig, um auch diese Katzen zu retten.
Nicht schlecht staunte man bei einem Schlachtbetrieb im Kanton Bern, als man am Morgen früh um 5h eine Schachtel vor der Tür fand, aus der leises Mauzen erklang. Fünf kleine Fellbündel waren offensichtlich in dieser Schachtel vor dem Schlachtbetrieb ausgesetzt worden.
Sofort informierte man uns und wir holten die kleinen Katzenkinder ab. Warum die Kitten beim Schlachtbetrieb ausgesetzt worden waren, wissen wir nicht. Entweder man wollte sie so “fachgerecht” töten lassen oder man hoffte, dass der Betrieb uns verständigen würde, da wir vor Ort schon zahlreiche verwilderte Katzen eingefangen und kastriert hatten.
Die Mutter der Kitten war nicht dabei. Dabei hätten wir diese gern dazu gehabt. Damit sie sich um ihre Kinder kümmern kann und wir sie anschliessend kastrieren können. Sonst geht das Elend einfach weiter. Ausserdem kann es Komplikationen geben bei der Mutter, wenn man ihr einfach so früh die Babys entzieht. Die Kätzchen sind eingigermassen fit, alle haben allerdings Giardien und mussten umgehend behandelt werden.
Fakt ist: wir wissen nicht mehr wohin mit all den ausgesetzten Katzen. Die Tierheime sind voll und auch all die Organisationen, die sich auf die Vermittlung konzentrieren haben ihre Pflegestellen besetzt.
Das Katzenelend wächst und wächst, die Fälle stapeln sich und es ist kein Ende in Sicht. Alle Katzen die Hilfe brauchen stammen von Katzen mit verantwortungslosen Haltern ab. Es ist bedauerlich, dass die Politik diese nicht endlich per Gesetz zur Verantwortung zieht.
Wir haben Anzeige bei der Polizei erstattet und auch das Veterinäramt über den Fall informiert.
Über drei Wochen beschäftigte unser Basler Team unter anderem auch eine Katzengruppe auf einem Fabrikareal im Aargauischen Möhlin. Eine Katzenmutter mit Kitten wurde gemeldet und schon bald auch gesichert. Claudia und Isabelle liessen wie immer die Überwachungskamera noch etwas länger stehen, um sicher zu gehen, dass sie alle eingefangen hatten. Und siehe da, ständig tauchen neue unkastrierte Katzen auf.
Da das Fabrikareal im Industriegebiet liegt und es weit und breit keine Häuser hat, müssen wir davon ausgehen, dass auch diese Katzen herrenlos oder ausgesetzt sind. Wir fingen auch diese ein. Schliesslich suchten wir auch das Gespräch mit den umliegenden Landwirtschaftsbetrieben und konnten weitere Bauern von der Wichtigkeit von Kastrationen überzeugen. Also wurde aus einem abgeschlossenen Fall wieder zwei neue.
Als uns Ende März ein Fall im solothurnischen Selzach gemeldet wurde, wussten wir noch nicht, wie unglaublich aufwändig die Abarbeitung dieses Falles werden würde. Zahlreiche Katzen waren auf einem Hof zugelaufen und wurden aber überdies von mehreren privaten Leuten an verschiedenen Orten gefüttert. Vor Jahren sei auch mal kastriert worden, aber eben nur ein Teil der Katzen, was eben alles andere als nachhaltig ist.
Wir wurden nach Wetzikon gerufen, um mitzuhelfen die noch unkastrierten Katzen auf einem Hof einzufangen und zu kastrieren. Insgesamt gab es elf Katzen, wovon fünf bereits kastriert waren. Das bedeutet jeweils, dass man immer wieder Katzen in der Falle hat, die man gar nicht will. Eine Katzenmutter war ebenfalls vor Ort mit einem Baby, ein zweites war bereits verschwunden.
Es gelang uns, sämtliche Katzen einzufangen. Alle wurden untersucht, kastriert, gegen Parasiten behandelt, geimpft und markiert. Leider war das Katzenkind schwer krank und verstarb trotz Intensivbehandlung. Trotz dieses Verlustes sind wir froh, dass nicht zuletzt dank der aktiven Mithilfe der Anwohner vor Ort, ein weiterer Hof durchkastriert ist.
Wer glaubt, das Katzenelend gäbe es nur auf dem Land und sei die Schuld der Landwirtschaft muss nur einen Blick auf den Kanton Basel Stadt werfen um sich eines besseren belehren zu lassen. Das Katzenelend ist überall und das Beispiel Basel zeigt deutlich, dass es eben genauso von privaten Katzenhaltern verursacht wird.
22.59h ging sie in die Falle. Die Katzenmutter hinter der wir drei Wochen her war. Gut, waren unsere Volontärinnen zu zweit, denn im dunkeln Wald, fernab von jeglicher Zivilisation die Fallen zu stellen und auf das erlösende Scheppern des zufallenden Deckels zu warteten ist nicht ohne.
Es sind ständige Geduldsproben, die unsere Freiwilligen durchlaufen müssen, um nachhaltigen Tierschutz betreiben zu können. Eine Arbeit, die fast niemand machen möchte, denn sie ist zeitintensiv und belastend. Und alle gehen neben dem Tierschutz ja auch noch ihrer Erwerbstätigkeit nach. Aber die Glücksmomente, wenn man es endlich geschafft hat einem Tier zu helfen und den Kreislauf des Elendes an einem Ort zu beenden entschädigt uns für den Aufwand.
Das Katzenmami (deren Kitten schon Anfang August gefunden und abgegeben wurden – so haben wir überhaupt vom Fall erfahren) wurde anschliessend in der Tierklinik Leimental untersucht und kastriert. Wir konnten Sie anschliessend einer Partner-Organisation übergeben, die ein neues Zuhause für sie suchen wird.
Das Katzenelend ist überall, wenn auch oft nur sichtbar für die, die hinsehen.
Katzenelend Fribourg – Schmitten: Wie oft waren wir schon im freiburgischen Schmitten im Einsatz? Wir müssten nachschauen, aber dafür haben wir keine Zeit bei all den Einsätzen. Schon wieder meldete sich ein Betrieb, auf dem mehrere Katzen zugelaufen waren, die sich unkontrolliert vermehrt haben. Die Betreiber des Hofes versuchten die Kolonie unter Kontrolle zu halten, indem sie die Kitten jeweils weitergaben, doch nun soll endlich Ruhe einkehren. Alle Katzen sollen kastriert werden. Guter Entscheid!
Die Ortschaft Mamishaus ist ein Siedlungsflecken in der Gemeinde Schwarzenburg im Kanton Bern. Bekannt ist uns dieser Ort vor allem durch sein Katzenelend. Über zwanzig Mal waren wir schon dort im Einsatz und haben weit über 100 Katzen eingefangen und kastriert. Froh sind wir über jeden Landwirt, der damit einverstanden ist, dass sämtliche Katzen ohne Ausnahme kastriert werden. Bei diesem Einsatz allerdings fanden wir fast nur kranke Tiere vor, die allesamt weit mehr als bloss eine Kastration und Antiparasitenbehandlung brauchten. Mehrere Katzen mussten viele Tage in der Tierklinik verweilen, bis sie wieder soweit hergestellt waren, dass man an ein Freilassen denken konnte. Jahrelange Vernachlässigung fordert eben Tribut und wenn die Gesetzeslage weiterhin so vage bleibt, Behörden und Politiker so träge, wird sich auch in Zukunft nichts zum Guten ändern. Im Gegenteil.
Als uns der Fall in Vuadons im Kanton Freiburg gemeldet wurde hiess es, man hätte schon letztes Jahr verschiedene Organisationen um Hilfe gebeten, doch niemand sei bereit gewesen, das Katzenelend vor Ort zu bekämpfen. Es habe viele unkastrierte Katzen, die von einer Dame gefüttert würden und die Population würde sich ständig vergrössern, obschon auch immer wieder Tiere verschwinden oder sterben würden.
Im Moment ist es für uns schwierig, Kastrationsaktionen durchzuziehen, da wir immer damit rechnen müssen, dass einige Kätzinnen bereits Nachwuchs haben, der sterben würde, würden wir die Mutter wegfangen. So konnten wir lediglich einzelne Tiere die klar als Kater erkennbar waren und drei Kätzinnen, die schwanger schienen einfangen. Es stellte sich heraus, dass die Kätzinnen alle krank waren. Eine erlitt am gleichen Tag eine Frühgeburt, eine hatte tote Babys im Bauch, so dass sie umgehend notoperiert werden musste und die dritte war bereits so schwer krank, dass wir ihr nicht mehr helfen konnten.
Solche Fälle sind für uns alle mehr als belastend. Noch belastender ist allerdings die Ignoranz von Behörden und Politikern, die kein Interesse an einer nachhaltigen und tiergerechten Lösung haben.
Eigentlich hatten wir auf diesem Hof in Zeglingen im Kanton Basel Land ja bereits letztes Jahr durchkastriert. Eigentlich. Damals haben wir viele Stunden vor Ort verbracht, oft frierend, bis wirklich die letzte Katze in der Falle und dann kastriert war. Aber wied das so ist in einem Land, indem es zuviele verantwortungslose Tierhalter gibt, lief auch auf diesem Hof wieder eine neue unkastrierte Katze zu oder wurde vor Ort ausgesetzt. Der Landwirt rief wie letztes Jahr vereinbart sofort an, als er die Jungtiere gesichtet hatte und wir stellten umgehend die Falle.
Und wieder ein Fall im Bünztal abgeschlossen: Eigentlich waren die NetAP-Volontäre auf einem anderen Hof im Einsatz. Die Fallen waren gestellt und Nadine beschloss die Zeit des Wartens sinnvoll zu nutzen und auf den umliegenden Höfen zu fragen, ob es auch da unkastrierte Katzen habe. Bereits beim ersten Hof hiess man sie willkommen. Die zehn Katzen auf dem Hof waren wild, die Landwirte wussten nicht, wie man sie zum Tierarzt hätte bringen können. Jedes Jahr versuchten sie mit viel Einsatz den Nachwuchs zu zähmen, damit wenigstens dieser weitergegeben werden konnte. “En riese Büetz”, sagten sie zu Nadine, die sofort den Einsatz zu koordinieren begann.
Bereits am Abend konnten drei hochschwangere Kätzinnen, ein Kater und drei halbjährige Büsis eingefangen werden. Bis auf den Kater konnten wir alle vorübergehend in Tierheimen unterbringen. Der Kater wurde kastriert und geimpft und wieder auf dem Hof freigelassen. Einige Tage später gingen zwei weitere werdende Mamis in die Falle und vorgestern nun auch der letzte Kater.
Die beiden Kater sind bereits wieder auf der Wiese im Einsatz und jagen Mäuse. Drei Mamis werden, wenn der Nachwuchs alt genug ist ebenfalls wieder auf den Hof zurückkehren. Die anderen Mamis sind zahm genug um auch durch das Tierheim vermittelt zu werden.
Die Landwirte freuen sich über fünf gesunde, kastrierte Miezen. Ohne uns hätten sie nicht mehr “nur” wie zu Fallbeginn 10 Katzen, sondern jetzt derer 29.
Es war die 40. Mutterkatze in diesem Jahr, die wir zusammen mit ihrem Nachwuchs in Hinwil im Zürcher Oberland einfangen und umplatzieren mussten. Auch dieses Mami tauchte plötzlich aus dem Nichts auf einem Hof auf und beglückte die Landwirtin mit vier Babys.
155 Kitten sind es bis jetzt in dieser Saison, die dank unserem Einsatz nicht irgendwo im nirgendwo aufwachsen und verwildern müssen. Sie alle werden durch Tierheime und Partner-Organisationen vermittelt, damit wir uns aufs Einfangen und Kastrieren konzentrieren können.
Die Kitten in diesem Fall waren schon sehr aktiv, was es jeweils nicht ganz einfach macht, sie einzufangen. Hinzu kam, dass das Mami eine ausgezeichnete Jägerin ist und ihre vier Racker laufend mit grossen Mäusen fütterte, so dass der Hunger nicht sehr gross war. Doch mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen gelang es Katja schliesslich, alle einzufangen.
Der Tierschutzverein Romanshorn übernahm die Familie, dafür sind wir sehr dankbar, denn im Kanton Zürich sind alle Institutionen voll. Auch der Kanton Zürich hat ein grosses Katzenelend. Hoffen wir, dass der neue Vorstoss im Kanton Zürich den Regierungsrat dazu bewegt, eine Kastrationspflicht einzuführen.
Über 40 Katzen haben wir schon eingefangen und kastriert auf einem Hof in Dornach. Der Landwirt war immer vorbildlich, hatte seine eigenen Katzen kastriert doch ist sein Hof so was wie das Mekka der ausgesetzten Katzen.
Zugelaufene Vierbeiner noch und nöcher…
Jedes Jahr sind wir dort im Einsatz und immer glücklich, wenn die letzte der Neuzugänge in die Falle geht. Der Landwirt arbeitet stets mit, er ist froh, dass wir immer zur Stelle sind und auch mit Futter helfen, denn so viele Mäuler essen ganz schön viel.
Gestern ging einmal mehr “die letzte Katze” in die Falle. Für wie lange es die letzte sein wird ist fraglich. Solange man an jeder Ecke Gratiskätzchen bekommt und keine Kastrationspflicht besteht, solange werden Katzen ausgesetzt, sobald sie anfangen rollig zu werden und zu markieren. Es sind nicht die Politiker und nicht die Behörden die das ausbaden. Es sind tierliebende Landwirte und vor allem Tierschützer wie wir, die ständig im Einsatz sind ohne jegliche Unterstützung der öffentlichen Hand.
Eine sympathische Landwirtin bat uns um Hilfe, da ihr eine Katze mit Nachwuchs zugelaufen war. Ihre eigenen Katzen sind alle kastriert und sie befürchtete, dass die verwilderte Mutter rasch für eine neue Kolonie sorgen würde, wenn man nicht schnell genug handelte.
Wir konnten die Mutter mit den vier Kitten einfangen und durften sie auf einer Pflegestelle der Katzenfreude Oberthurgau unterbringen. Es ist sehr schwierig im Moment, genügend Unterbringungsmöglichkeiten für all die Katzen zu finden und wir sind dankbar für unser gutes Netzwerk. Noch dankbarer wären wir, würden Politiker und Behörden endlich etwas nachhaltiges gegen das Katzenelend unternehmen.
Mitten im Wald im Bezirk Andelfingen hat eine Spaziergängerin Katzenkinder entdeckt. In einer Scheiterbeige schienen die zwei Kätzchen ihr Zuhause zu haben, von einer Mutter fehlte jede Spur. Als wir sofort ausrückten fanden auch wir keinen Hinweis auf eine Mama, jedoch zwei kleine Fellbündel die grossen Hunger hatten. Die beiden wurden deshalb den Katzenfreunden Oberthurgau übergeben, zusammen mit einem weiteren Kitten, welches wir an einem anderen Ort einsam und verlassen geborgen hatten.
In einem Schrebergarten in Basel Stadt hatte eine Katzenmutter Nachwuchs geboren. Unsere Freunde vom TSB Regional baten uns, uns dem Fall anzunehmen. Sofort rückten wir aus und es gelang innert kurzer Zeit die ganze Familie zu sichern und sie einer Pflegestelle des TSB Regional zu übergeben.
Leider ist unser grad abgeschlossener Fall im Bern-Mittelland ein typisches Beispiel für die Situation der Katzen in der Schweiz. Der alte Pächter eines Hofes war zumindest in Bezug auf die Katzen verantwortungslos und hat nicht kastriert (es ist zu vermuten, dass die Populationskontrolle durch Tötungen erfolgt war) und der neue Pächter, der eigentlich gar keine Katzen wollte, hatte dann das Nachsehen. Eine Situation, wie wir sie leider häufig erleben.
103 und 150 Gramm schwer waren die beiden Katzenbrüder, die von einem Fabrikdach in Läufelfingen geborgen wurden. Das jämmerliche Miauen fiel dem Fabrikinhaber auf und er verständigte umgehend unsere Isabelle, die bereits letzte Woche eine ganze Katzenfamilie in der Fabrik eingefangen hatte.
Isabelle rückte sofort aus. Zum Glück hat sie einen Arbeitgeber, der solche Notfalleinsätze akzeptiert. Von einer Mutter fehlte jede Spur. Wie die beiden Kätzchen auf das Dach gekommen sind, ist uns schleierhaft. Glücklicherweise konnten wir die beiden Kitten einer Katzenmutter anvertrauen, die bereits eigene Babys hatte. Alle müssen jedoch zugefüttert werden.
Wir sind jetzt bei über 200 Einzelrettungen allein in diesem Jahr angelangt.
Eigentlich ging es ursprünglich «nur» um eine Mutterkatze mit Jungtieren im Garten der Versicherungsberaterin unserer Isabelle. Als erfahrene Volontärin wusste Isabelle, dass umgehend gehandelt werden musste, denn die Jungtiere waren vom letzten Herbst und somit bereits alle im fortpflanzungsfähigen Alter. Glücklicherweise konnten alle noch rechtzeitig kastriert werden.
In der St. Galler Gemeinde Eschenbach haben wir schon unzählige Male Katzen einfangen müssen. Wieder führte uns ein Fall auf deinen örtlichen Hof, wo sich 27 Katzen tummelten, davon 23 unkastriert. 15 der unkastrierten Katzen waren weiblich, über die Hälfte bereits hochschwanger. Wir konnten diese den Tierheimen Strubeli, Arche Jona und Zürcher Tierschutz übergeben, damit sie ihren Nachwuchs in Ruhe und Sicherheit gebären können. Dieser wird später vermittlet durch die Tierheime und die Mütter können zurück auf den Hof. Fünf Katzen waren Leukose positiv. Für sie konnten wir in Zusammenarbeit mit Handicapcats tolle Plätze finden. Alle anderen Katzen haben wir geimpft, um sie vor einer allfälligen Ansteckung zu schützen.
Ein äusserst intensiver Einsatz führte uns ins zürcherische Kyburg. Eine Dame hatte angefangen Katzen zu füttern und Jahr für Jahr gesellten sich mehr Tiere dazu. Wir begannen bereits Anfang Jahr mit dem Einfangen der Katzen, da es aber auch auf dem Nachbarhof zahlreiche unkastrierte Tiere hatte, mussten wir erst auch diesen Landwirt von der Wichtigkeit der Kastration überzeugen.
Mehrmals pro Woche waren wir vor Ort, bis endlich die letzte Katze in der Falle war. Insgesamt waren es 35 Katzen, davon waren 25 weibliche Tiere. EInen Teil der Katzen konnten wir Tierheimen zur Vermittlung übergeben, die restlichen gingen zurück auf die Höfe. Fast 500 Stunden an Freiwilligenarbeit haben wir in diesen Fall investiert. Immerhin haben wir verhindert, dass jetzt im Frühjahr zwischen 50 und 100 weitere Kitten auf die Welt gekommen wären.
Eine freundliche Dame aus Werthenstein im Entlebuch im Kanton Luzern bat uns um Hilfe. Auf ihrem Grundstück haben sich verwilderte Katzen angesiedelt, die sie eigentlich gar nicht haben wollte. Doch wir konnten sie überzeugen, die Katzen zu behalten, wenn wir für die Kastration der Tiere sorgen würden. Gesagt – getan. Alle Katzen wurden eingefangen, untersucht, behandelt, kastriert und markiert und schliesslich wieder freigelassen. Bis auf einen Kater, der weitergehende Behandlung benötigt und in unserer Obhut blieb. Die Leute vor Ort richteten ein altes Hühnerhaus als neuse Futterhaus für die Katzen ein und sind froh, dass es sicher in dieser Gruppe keinen Nachwuchs mehr geben wird.
In einigen Gemeinden der Schweiz fühlen wir uns fast schon so etwas wie heimisch. So zum Beispiel in Heitenried im Kanton Freiburg. Bereits zum zehnten Mal war unser Team vor Ort im Einsatz und hat bereits über 100 Katzen eingefangen, untersucht, behandelt, geimpft und kastriert. Einige Höfe erfreuen sich eines komplett durchkastrierten Katzenbestandes und schauen gut zu ihren Tieren. Andere jedoch wollen von Kastrationen nichts wissen und das Katzenelend auf dem eigenen Hof und in der Schweiz scheint ihnen komplett egal zu sein. Und so stellen auch die vorbildlichen Landwirte immer wieder Neuzugänge auf ihren Höfen fest. Denn vernachlässigte Katzen, so sie können, suchen sich ein besseres Zuhause.
Beim letzten Einsatz Ende März 2021 haben wir einen gepflegten Hof mit netten Landwirten angetroffen, die nun alle zehn Katzen des Betriebes durch uns kastriert haben. Hoffentlich wird eines Tages ganz Heitenried durchkastriert sein.
Eine engagierte Landwirtin aus Schötz im Kanton Luzern bat uns um Hilfe. Sie hatte mehrere Katzen auf dem Hof, die meisten hatte sie schon kastrieren lassen, doch fünf waren wild und diese galt es einzufangen. Es gelang dem Team in Rekordzeit, alle unkastrierten Tiere in die Falle zu locken. Die Katzen liessen wir bei einer Partner-Praxis in Willisau untersuchen, gegen Parasiten behandeln, kastrieren und impfen und alle durften wieder auf den Hof zurück, wo gut für sie gesorgt wird.
Albligen gehört zur Gemeinde Schwarzenburg und liegt in Bern Mittelland. Es ist der zehnte Einsatz in dieser Gemeinde. Ein weiterer Landwirt hatte uns um Hilfe gebeten, weil er keinen Katzen-Nachwuchs mehr auf dem Hof haben möchte.
10 unkastrierte, verwilderte Katzen galt es einzufangen. Glücklicherweise gingen alle Vierbeiner rasch in die Falle. Nicht alle Katzen stammten gemäss Landwirt vom Hof. Einzelne seien zugelaufen. Einen vermeintlich “bösen” Kater wollte er partout nicht zurücknehmen. Wir konnten ihn glücklicherweise vorübergehend in einem Tierheim unterbringen und fanden einen wundervollen Platz für ihn. Die anderen Katzen gingen nach der Behandlung und Kastration wieder auf den Hof zurück.
Aufgrund eines Hilferufes in den sozialen Medien wurden wir auf einen Animal Hoarding Fall im Kanton Schaffhausen aufmerksam. Wir setzen uns mit der Halterin in Verbindung und waren 24 Stunden später vor Ort. 36 Tiere lebten in einer Wohung zusammen. 34 Katzen, 1 Kaninchen und 1 alter Hund. Die Tiere waren in keinem guten Gesundheitszustand und alle waren unkastriert. Wir konnten die Halterin überzeugen, uns die Tiere zu überlassen, bis auf 5 Katzen, die sie unbedingt zurück haben wollte.
Alle Tiere mussten zurerst einem Tierarzt vorgestellt werden. In Zusammenarbeit mit den Tierschutzvereinen Romanshorn und Oberthurgau konnten wir allen Tieren die notwendigen Behandlungen und Operationen zukommen lassen. 17 Tiere verblieben vorläufig in der Verantwortung von NetAP. Die fünf Katzen, die die Halteirn zurückwollte wurden vorgängig untersucht, behandelt und kastriert und ihr schliesslich mit der Auflage zurückgegeben, diese jährlich tierärztlich untersuchen zu lassen.
Das Sammeln von Tieren ist weit verbreitet und findet oft im Verborgenen statt. Dabei spielen sich echte Tierdramen ab und je kleiner die Tiere sind, desto geringer ist die Chance, dass die Tragödie aufgedeckt wird. Wenn nicht Nachbarn, Freunde, Bekannte oder Verwandte eingreifen, verschlechtert sich die Situation laufend.
Anwohner meldeten uns eine Katzenkolonie in Neuenkirch im Kanton Luzern. Die Katzen hatten einen Halter, waren aber in keinem guten Gesunheitszustand. Der Halter war bereit unsere Hilfe anzunehmen. Bereits beim ersten Augenschein vor Ort mussten einige kranke Kitten umgehend mitgenommen und tierärztlich versorgt werden. Leider wurden auch bereits verstorbene Kitten gefunden. Fast alle Katzen brauchten weit mehr als nur eine Behandlung gegen Parasiten und die Kastration und waren teilweise mehrere Tage stationär in der Praxis.
Viele waren verschnupft, bei mehren Katzen musste ein Auge entfernt werden, einige hatten sehr schlimmer Zähne und leider waren auch einige Katzen Leukose positv. Es gelang uns, für alle positiven Katzen neue Zuhause zu finden und schliesslich ging, nach mehreren Wochen Einsatz, auch die letzte der Katzen in die Falle. Fast 40 Tiere waren es, mehr als die Hälfte weiblich. Nicht auszudenken, hätten all diese Katzen weiterhin für Nachwuchs gesorgt.
Ein weiterer grosser Kastrationstag fand am 30. Januar 2021 erneut in Lyssach im Kanton Bern statt. Einmal mehr verwandelte sich die Covetrus / Provet AG in ein grosses Feldlazarett. 78 Katzen wurden am Samstag, 30. Janaur 2021 untersucht. 77 davon wurden kastriert, geimpft, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, getestet und markiert. Ein Büsi war zu krank für den Eingriff. Es wird aufgepäppelt und zu einem späteren Zeitpunkt kastriert.
Um Hilfe gebeten wurden wir auch in Eschenbach im Kanton Luzern. Die verwilderten Katzen eines Hofes mussten eingefangen und umplatziert werden, da der Hof aufgegeben wurde. Insgesamt mussten wir für 17 Katzen neue Lösungen finden. Glücklicherweise erklärten sich zwei Tierheime bereit, die Katzen aufzunehmen, um zu prüfen, ob sie vermittelbar sind. Von den 17 Katzen entpuppten sich schliesslich 14 als zähmbar, so dass für sie neue Zuhause durch die Tierheime gesucht werden können. Die drei wilden Kater werden auf einem Hof ausgewildert.
In Langenbruck kennen wir uns allmählich aus. Ein weiterer Landwirt hat uns um Hilfe gebeten, um seine Katzen kastrieren zu lassen. Damit die Katzen schnell in die Fallen gehen, hat er tolle Vorarbeit geleistet und uns auch während des Einsatzes immer aktiv unterstützt.
Bereits zum 10. Mal wurde die Schmid-Parkett in Alpnach am 9. Januar 2021 in ein Feldlazarett umgewandelt. 62 Katzen wurden untersucht, gegen innere und äussere Parasiten behandelt, geimpft, markiert und kastriert. Und alle die einen weiteren Eingriff benötigten, wie zum Beispiel das Ziehen eines faulen Zahns, bekamen selbstverständlich auf dies.