Die einzige nachhaltige Lösung gegen das Leid der Katzen ist die konsequente Kastration. NetAP kastriert laufend Katzen aus fast allen Kantonen der Schweiz und setzt sich für eine nationale Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen ein.
Wir geben Ihnen hier einen Einblick in einige Kastrationsaktionen, die wir im Jahr 2022 in der Schweiz durchgeführt haben. Die Auflistung ist nicht abschliessend, da wir aus zeitlichen Gründen oft auf die Berichterstattung verzichten.
Zwei Jungkatzen wurden uns gemeldet. Sie tauchten schon vor einer Weile auf einem Industriegelände auf. Kein passender Ort für Katzen, so dass wir sie nicht nur eingefangen haben sondern glücklicherweise einen Tierheimplatz für die zwei gefunden haben.
Ein Landwirt aus Rickenbach bat uns um Hilfe, weil auf seinem Hof mehrere unkastrierte Katzen leben und er keinen Nachwuchs mehr haben möchte. In der Folge haben wir die acht Kätzinnen und drei Kater eingefangen. Neun Katzen kehrten nach dem absolvierten NetAP-Kastrationsprogramm (Untersuch, Kastration, Behandlung gegen innere und äussere Parasiten, Impfung, Markierung) wieder zurück auf den Hof. Zwei Katzen durften wir dem Tierheim Paradiesli übergeben, wovon ein Büsi noch einiges an Pflege brauchen wird.
Wie kann man besser in die Adventszeit starten als durch das Verhindern von ganz viel zukünftigem Elend?
Im Dauereinsatz sind wir auch im Kanton Fribourg. Aktuell werden, mit tatkräftiger Unterstützung der Bio-Landwirte, verwilderte Katzen auf einem Hof im Sensegebiet eingefangen. Die Katzen haben sich da angesiedelt und die Landwirte baten uns um Hilfe, damit sich die Neuankömmlinge nicht auch noch vermehren. Alle fünf Büsis dürfen nach der Kastration zurück auf den Hof, wo sie künftig nicht nur bleiben dürfen sondern auch regelmässig gefüttert werden. Wir sind froh, wenn Landwirte bei Neuzugängen so rasch reagieren und sie dann auch noch bleiben dürfen. So kann man Hand in Hand arbeiten und zukünftiges Leid verhindern.
Schrebergärten sind bei verwilderten Katzen beliebt, denn häufig haben die Miezen Glück und finden eine gute Seele, die ihnen Futter bereitstellt.
Der Thurgauer Kastrationstag war ein voller Erfolg. Insgesamt 132 Katzen wurden untersucht, behandelt, kastriert, geimpft und markiert. 81 Weibchen und 51 Kater. Den Katzen geht es allen gut.
Die Katzen wurden zuvor von mehreren lokalen Tierschutzvereinen und Landwirten eingefangen und in die Klinik gebracht.
Auch das Kastrationswochenende im Kanton Fribourg vom 11. bis 13. November 2022 war ein voller Erfolg. 54 Katzen wurden ab Freitag eingefangen und durchliefen das NetAP-Kastrationsprogramm.
Der Fall war eine ziemliche Herausforderung. 5 erwachsene Katzen und 8 Kitten wurden uns im Sommer gemeldet. Sie lebten auf einem leerstehenden Landwirtschaftsbetrieb und sollten eingefangen, kastriert und wenn möglich vermittelt werden. Levina nahm sich dem Fall an und analysierte als erstes die Lage mit Hilfe von unseren bewährten Überwachungskameras.
Ein verzweifelter Rentner bat um Hilfe. Ihm war vor einer Zeit eine verwilderte Katze zugelaufen, die in seinem Schopf übernachtete. Er gab ihr zu essen und sie blieb, hatte dann aber sehr bald Nachwuchs. Als er die Kitten entdeckte waren diese schon sehr schnell unterwegs und seine Einfangversuche scheiterten.
Es war nicht das erste Mal, dass uns Katzen in Emmenbrücke gemeldet wurde. In diesem Fall war es eine Katze mit vier Kitten, die gesichert werden musste, da beim Haus jeden Moment die Bagger für den Abriss auffahren würden. Zudem war das Mami – selbst noch eine sehr junge Katze, bereits wieder schwanger.
Eine einzelne Katzenfamilie im Wald im Furttal – das war die Meldung. Nach einem ersten Augenschein war klar, da ist nicht nur eine Katzenfamilie. Da sind ganz viele unkastrierte Katzen! Innert weniger Tage hatten wir bereits 17 Katzen eingefangen und ein Ende ist nicht in Sicht. Einfach ist es nicht, müssen wir doch bei jeder Katze vorerst analysieren, ob es vielleicht ein Mami ist, das irgendwo Nachwuchs versteckt hat.
Wir arbeiten mit Überwachungskameras und sind täglich vor Ort. Solche Fälle kosten nebst Geld vor allem unendlich viel Zeit. Zeit die wir eigentlich nicht haben und dennoch investieren. Alle Einsatzkräfte arbeiten Vollzeit in anderen Berufen und investieren die gesamte Freizeit in das Lösen von Problemen die andere versursacht haben. Und die Politik, die das ändern könnte, schweigt sich aus.
Auch in Roggenburg scheinen wir Stammgäste zu sein. Immer wieder werden wir gerufen, um verwilderte Katzen zu kastrieren. Im aktuellen Fall ging es sogar um zwei Höfe gleichzeitig. Alle Fallen aus der Region kamen zum Einsatz, weil wir möglichst alle Katzen auf einmal einfangen wollten. Während die Kater alle tatsächlich sehr wild waren, waren die Kätzinnen viel zugänglicher.
In der Tierklinik Mittelland wurden schliesslich alle untersucht, kastriert, geimpft, gegen Parasiten behandelt und markiert. Einige bekamen gleich auch noch eine Zahnsanierung. Ein älterer Kater, der etwas abgemagert war, wurde noch genauer untersucht, jedoch zeigte sich, dass sein Abmagern vermutlich von seinen eitrigen Zähnen kam, die nun entfernt wurden. Wir behielten ihn noch vier Tage zur Beobachtung. In dieser Zeit hat er zugenommen und durfte somit ebenfalls zurück in sein Revier.
Das idyllische Emmental ist landschaftlich zwar sehr attraktiv, leider aber ist es nicht “Sight Seeing” das uns jeweils dahin führt, sondern das Katzenelend. Manchmal denken wir, das ist ein Fass ohne Boden.
Die ganze Familie ist nun in Sicherheit. Eine von ganz vielen Familien, die wir zurzeit unterbringen müssen. Das Katzenelend wächst und wächst, ebenso wie die offensichtliche Ignoranz der Politiker.
Aus jeder Ecke der Schweiz werden Katzenfamilien gemeldet. Auch in einem Schrebergarten in Affoltern hat sich eine Mama mit ihrem Nachwuchs eingenistet. Die Schrebergartenbesitzer haben schon mehrere Tierschutzorganisationen um Hilfe gebeten, bis sie mit ihrer Bitte bei uns landeten. So ergeht es zurzeit vielen Hilfesuchenden, denn die Tierheime sind alle voll und nehmen deshalb keine neuen Fälle mehr an.
Ehemalige Kittenproduzenten seien einfach ausgewandert und hätten die zwei unkastrierten Kätzinnen zurückgelassen. Diese hätten nun wieder Nachwuchs, der irgendwo versteckt war, vermutlich im Wald. So wurde uns dieser Fall beschrieben und wir wurden gebeten, die Katzen einzufangen.
Unzählige Katzen aus der Gemeinde Grindel im Kanton Solothurn haben wir in der Vergangenheit schon eingefangen und kastriert. Trotzdem tauchen laufend weitere, uns unbekannte Katzen auf bei denen wir nicht sicher sein können, ob sie kastriert sind oder nicht. Leider markieren nicht alle Tierschutzorganisationen die Katzen mittels Ohrschnitt am linken Ohr. Dieser ist das internationale Zeichen für die Kastration und verhindert, dass man wilde Katzen ein zweites Mal einfängt und in Narkose legt.
Eine Kätzin ohne Ohrschnitt wurde gemeldet. Schnell war klar, dass sie Milch hat und entsprechend einen Wurf Babys irgendwo versteckt hält. Es wurde beobachtet, dass sie regelmässig in einem Stall verschwindet. Schliesslich besorgten wir uns die Erlaubnis, in diesem Stall nach den Kitten zu suchen und erhielten diese. Der Stall war zwar klein, aber komplett vollgestellt und voller Staub. Bei über 30 Grad im Schatten musste alles ausgeräumt und gefühlte Millionen Spinnweben beseitigt werden, um schliesslich in der hintersten Ecke die Babys zu finden. Leider aber wollte die Mama den ganzen Tag nicht in die Falle gehen, so dass wir es am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang erneut versuchten und Glück hatten. Kaum eine halbe Stunde später hatten wir die Mutterkatze und konnten sie mit ihren Jungen wiedervereinen. Sind die Kleinen alt genug, werden sie durch eine auf die Vermittlung spezialisierte Organisation vermittelt und das Mami geht kastriert zurück in ihr Revier.
Jedes Jahr dasselbe Leid: Täglich werden uns Katzenmütter mit Kitten gemeldet, die irgendwo im Nirgendwo ihren Nachwuchs geboren haben. In Schrebergärten, auf Höfen, auf Fabrikarealen, in Autowerkstätten, Wohnquartieren und Kellern. Es braucht viel Geduld und Zeit, um jeweils die ganze Familie zu sichern. Kein Kitten darf allein zurückbleiben, das würde seinen Tod bedeuten. Manchmal hat man auch erst die Kitten gesichert und muss warten, bis auch die Mutter in die Falle tappt. Wir arbeiten mit Überwachungskameras, um ganz sicher sein zu können, dass wir wirklich alle Tiere erwischt haben. In der Regel dürfen wir die Familien verschiedenen Tierheimen anvertrauen. So lange die Platz haben.
Gerade aktuell haben wir eine Katzenfamilie in Flüh im Kanton Solothurn eingefangen. Zwischen Autowerkstatt und Wohnquartier hat die Mama vier Babys geboren. Niemand weiss, woher sie kam. Wenigstens ist sie jetzt in Sicherheit.
Aller guten Dinge sind wohl vier und nicht drei. So zumindest kam es uns vor, als wir kurz nach der Meldung über den dritten Hof im Bezirk Liestal gleich auch noch einen vierten Fall übernehmen mussten. Leider waren die Katzen auf diesem Hof nicht in einem guten Zustand. Gefüttert wurde kaum, alle Tiere waren verwildert und das Interesse an den Katzen weitaus kleiner, als noch beim Hof zuvor.
Auch hier durften wir die hochschwangeren Kätzinnen an Tierheime oder Pflegestellen anderen Organisationen übergeben. 17 Katzen an der Zahl durchliefen unser Programm und die meisten brauchten weit mehr, als nur den Standard mit Untersuch, Kastration, Antiparasitenbehandlung, Marierung und Impfung. Mehrere Zahnsanierungen und weitere Eingriffe und Behandlungen waren notwendig, damit die Katzen wieder ein gutes Leben führen konnten.
Ein Fall kommt selten allein. Das zeigt sich deutlich im Bezirk Liestal. Wir hatten den letzten Fall noch nicht abgeschlossen, als bereits der nächste anklopfte.
Eine sehr nette Landwirtin bat um Hilfe, um auch ihren Katzenbestand nachhaltig und tiergerecht kontrollieren zu können. Die Katzen wurden von ihr regelmässig gefüttert, sahen gut aus und waren teilweise sogar zahm. Allerdings die meisten Weibchen bereits kurz vor Niederkunft. Eine der Kätzinnen hatte bereits Nachwuchs. Wir brachten sie mit ihren vier Kitten auf eine Pflegestelle und fingen die anderen Katzen ein. Vier weitere hochschwangere Tiere durften wir in Tierheimen unterbringen. Alle anderen konnten kastriert werden und gingen zurück.
Auch hier waren es über 20 Katzen, denen wir ein besseres Leben ermöglichen konnten.
Wieder ein Hof im Bezirk Liestal. Wieder eine Katzenpopulation die mangels nachhaltiger Kontrolle aus dem Ruder gelaufen war. 18 Katzen zählten wir, darunter 14 weibliche Tiere, einige bereits schwanger. Alle waren sich einig, dass es zuviele sind. Doch wirklich unternommen hat man bisher nichts.
Die Schwiegertochter war es, die uns um Hilfe bat und unbedingt eine tiergerechte und nachhaltige Lösung für die Katzen wollte. So waren wir während zwei Wochen immer wieder auf dem Hof und fingen alle ein. Ein schwieriges Unterfangen in einer Jahreszeit, in der man nicht sicher sein kann, ob nicht bereits Kitten geboren und versteckt sind. Zum Glück konnten wir Kätzinnen, die eine fortgeschrittene Schwangerschaft aufwiesen, in Tierheimen unterbringen, wo sie in Ruhe gebären und ihren Nachwuchs werden aufziehen können. Die anderen durchliefen unser Kastrationsprogramm und gingen zurück auf den Hof.
Vermeintlich kleine Fälle werden manchmal plötzlich viel grösser als erwartet. Vor allem dann, wenn man nachhaltig vorgeht. Uns wurden zwei verwilderte Katzen im Bezirk Liestal gemeldet. Die Melderin war bereit, die beiden willkommen zu heissen und zu füttern, wenn wir sie einfangen und kastrieren lassen würden. Als Manuela ausrückte, stellte sie rasch fest, dass es deren drei waren. Und als sie etwas weiter recherchierte, denn von irgendwo her mussten die Katzen ja gekommen sein, fand sie rasch einen Landwirtschaftsbetrieb, auf dem weitere Katzen zuhause waren, alle unkastriert. Sie ging vorbei und stellte sich und unsere Arbeit vor.
Das Gespräch mit dem Landwirt lief erfreulich. Er war sofort bereit, alle Katzen kastrieren zu lassen. So wurde Manuela zusammen mit einer Helferin auch da aktiv und hielt so manche Nachtwache, um die sehr scheuen Katzen einzufangen. Bereits elf konnte sie kastrieren lassen, darunter sieben weibliche Tiere. Nicht auszudenken, hätten sie alle in wenigen Wochen Nachwuchs gehabt. Eine fehlt noch, dann ist das Dutzend voll.
Überall sind wir dran, es ist ein Wettlauf mit der Zeit, denn bald schon wird es Nachwuchs geben und wir können nicht mehr einfach die Fallen stellen sondern müssen jede Katzen intensiv beobachten, um sicher zu gehen, dass sie nicht irgendwo Babys versteckt hat.
NetAP bekommt keinerlei staatliche Unterstützung. Wir sind täglich im Einsatz gegen das Katzenelend in unserem Land, um die Elend zu lindern und Leid zu verhindern. Wir scheuen keine Mühen, keine Kälte, keine Nachtwache. Wir sind die einzige Organisation, die in diesem Ausmass gegen das Katzenelend in der Schweiz vorgeht.
Ein Hilferuf führte uns wieder einmal nach Malters im Kanton Luzern. Eine sehr nette Landwirtin bat uns um Unterstützung für eine kranke, zugelaufene Katze. Sie könne sie nicht anfassen, sie würde jämmerlich aussehen und brauche bestimmt Hilfe. Da sich lokal auf die schnelle keine Hilfe fand, eilten wir los. Den kranken Kater konnten wir noch am gleichen Abend sichern. Nach einem Erstuntersuch in einer Luzerner Praxis am folgenden Tag stellte man fest, dass er ein sehr schlimmes, äusserst schmerzhaftes Gebiss hatte. Da man jedoch keine Zeit hatte, dieses Problem zu lösen, brachten wir den Wilden in die Tierklinik Mittelland, wo am gleichen Abend noch sämtliche Zähne gezogen werden mussten.
Inzwischen hatten wir auch erfahren, dass es weitere unkastrierte Katzen hatte, die sich auf dem Hof der Landwirte niedergelassen hatten. Wir fingen alle ein uns liessen sie in der folgenden Woche kastrieren. Alle Katzen durften zurück auf den Hof, wo sie gefüttert werden und die Landwirtin, die ein grosses Herz für Katzen hat, auch immer ein Auge auf ihre Gesundheit werfen wird.
Ende des letzten Jahres wurde dem Zürcher Tierschutz eine Katzenmama mit Kitten gemeldet, die sich bei einem Campingplatz im Zürcher Oberland angesiedelt hatte. Der Zürcher Tierschutz bat uns, uns dem Fall anzunehmen und in der Folge haben wir die Mama und drei von vier bereits entwöhnten Kitten eingefangen.
Bereits zum vierten Mal führten wir in der Covetrus/Provet AG in Lyssach einen erfolgreichen Kastrationstag durch. Insgesamt 74 Katzen (44 Kätzinnen und 30 Kater) wurden am Vortag im Grossraum Bern eingefangen und am Samstag untersucht, behandelt, geimpft, kastriert und markiert. Eigentlich hatten wir 90 Katzen erwartet, doch ein Teil der Katzen war entgegen der Abmachungen gefüttert worden, so dass sie keine Ambitionen hatten, in die Lebendfallen zu tappen.
Dieses Mal nahmen wir auch 10 Katzen des Tierschutzverein Biel-Seeland ins Programm auf. Der Austausch mit anderen Tierschutzvereinen ist uns wichtig und wenn wir die Möglichkeit haben, diese mit unserem Einsatz zu unterstützen, dann tun wir das sehr gern.
Ein Team von über 30 Freiwilligen stand im Einsatz. Tierärzte, TPAs und geschulte Helfer. Obschon wir an solchen Tagen sehr viele Tiere kastrieren, geht Qualität immer vor Quantität. Entsprechend wird jedes Tier behandelt, als ob es das eigene wäre. Jede Station, von der Vorbereitung über den Operationssaal bis zur Recovery ist durchorganisiert und mit modersten Hilfsmitteln ausgerüstet, so dass es unseren Patienten an nichts fehlt. Am Sonntag durften fast alle Katzen wieder zurück in ihr Revier. Einige wenige blieben noch ein paar Tage unter Aufsicht.
Wir danken der Covetrus/Provet AG für die erneute Gastfreundschaft. Es ist ausserordentlich angenehm in deren Räumlichkeiten arbeiten zu dürfen.
Zum ersten Mal haben wir am 8. Januar 2022 einen Kastrationstag in Zusammenarbeit mit der Tierklinik Mittelland in Oftringen durchgeführt. Zusammen mit dem Team der Klinik haben wir 43 Katzen eines einzigen Hofes im Wahlkreis Willisau untersucht, behandelt, geimpft und kastriert.